Die Brückenkopfgebäude sind Sehenswürdigkeiten der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Sie liegen an der Nordseite des Hauptplatzes, bilden den Abschluss des Platzes zur Donau hin und stellen die Verbindung zur Nibelungenbrücke her. Das Brückenkopfgebäude Ost befindet sich östlich der Nibelungenbrücke, das Brückenkopfgebäude West westlich derselben. Beide Bauten stehen unter Denkmalschutz.
Geschichte
Die beiden Brückenkopfgebäude wurden im neoklassizistischen Stil nach Plänen des Architekten Roderich Fick in den Jahren 1940 bis 1943 erbaut und sind Teil der in der Zeit des Nationalsozialismus geplanten Monumentalgestaltung der Linzer Donauufer. Die Vorgängerbauten am Hauptplatz und Teile der Bad- und Adlergasse, Oberen und Unteren Donaulände wurden 1938/39 abgebrochen. Dies steht auch in engem Zusammenhang mit der Errichtung der Nibelungenbrücke und der Anhebung des Straßenniveaus des nördlichen Hauptplatzes.
Die Bauten sind annähernd symmetrisch und besitzen jeweils Arkadengänge zur Adlergasse (Ost), bzw. zur Badgasse (West). Das Innere der Bauten wurde zum Teil erst nach 1945 fertiggestellt. Ursprünglich waren für die Fassade neubarocke Stuckelemente als Anpassung an das barocke Hauptplatzensemble geplant, die jedoch nicht zur Ausführung kamen.
Zwischen 2015 und 2018 wurden die Gebäude renoviert und das Dachgeschoß umgestaltet.
Im zweiten Hof des Brückenkopfgebäudes West befindet sich der Sirenenbrunnen von Erich Ruprecht aus dem Jahre 1956, im Hof des Gebäudes Ost ebenfalls ein Brunnen.
Beide Gebäude waren ursprünglich mit je einem Paternosteraufzug (die einzigen in Oberösterreich) ausgestattet. Mit Einzug der Kunstuniversität um 1980 wurde derjenige im Gebäude West außer Betrieb genommen und durch einen herkömmlichen Lift ersetzt; später wurde auch derjenige im Gebäude Ost ersetzt.
2023 wurde an der Fassaden der beiden Brückenkopfgebäude die senkrechten Schriftzüge Kunstuniversität Linz bzw. University of Arts Linz in der Schriftart Linz Sans aufgebracht.
Nutzung
Im Brückenkopfgebäude Ost befanden sich das Finanzamt sowie das Gasthaus Stadtkeller und Geschäfte. Heute beherbergt es die Kunstuni Linz.
Im Brückenkopfgebäude West waren der Sender Rot-Weiß-Rot, später dann der ORF, die städtischen Kunstsammlungen (Neue Galerie, Sammlung Gurlitt) und das Stadtarchiv untergebracht. Heute beherbergt es die Kunstuni Linz, in den Arkaden eine Apotheke und ein Textilgeschäft.
Literatur
- Georg Schöllhammer (Hrsg.): Strategie der Überwindung: Umbau und Erweiterung der Kunstuniversität Linz durch Architekt Krischanitz. Park Books, Zürich 2020, ISBN 978-3-03860-187-6.
- Hermann Rafetseder: Zwangsarbeit für den Linzer Brückenkopf. Gutachten im Auftrag des Archivs der Stadt Linz. Linz 2009, 61 S. (ooegeschichte.at [PDF]).
Weblinks
- Brückenkopfgebäude. In: stadtgeschichte.linz.at, Denkmäler in Linz.
- Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Suche nach 'Brückenkopfgebäude'. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich
Einzelnachweise
- ↑ Nora Heindl: Kunstuni Linz verpasst sich zwölf Meter lange Schriftzüge an den Fassaden. In: tips.at. 20. Juli 2023, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Häuser mit bewegter Geschichte: Neues Buch zu Linzer Brückenkopfgebäuden. In: tips.at. 25. Oktober 2020, abgerufen am 16. Juli 2023 (Buchvorstellung).
Koordinaten: 48° 18′ 24,6″ N, 14° 17′ 10,5″ O