Der Burgstall Neuhaus befindet sich im Naarntal in der Gemeinde Pierbach im Bezirk Freistadt in Oberösterreich (Austria). Die mittelalterliche Befestigung lag dort inmitten einer Flussschleife der Großen Naarn auf einem Felsen.

Burgstall Neuhaus im Naarntal

Der von der Großen Naarn im Bogen umflossene Burgfelsen

Alternativname(n) steht zur Diskussion
Staat Österreich
Ort Naarntal, Gemeinde Pierbach
Entstehungszeit Mittelalter
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 48° 21′ N, 14° 45′ O
Höhenlage 523 m

Lage

Der Neuhauser Burgstall liegt im Tal der Großen Naarn auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Geländesporn etwa zwischen den Häusern Pierbach, Naarntal Nr. 4 (jüngeres Wohnhaus) und Naarntal Nr. 5, der früheren Hammerschmiede Neuhaus (nun ein stilvolles Blossstein-Gebäude samt kleinem Schmiedegebäude, dessen ehemalige Wasserkraftanlage aber gänzlich einplaniert ist). Das Ensemble wird im großen Bogen von der Großen Naarn umflossen.

Beschreibung

Der Zugang zum Burgstall ist vom Talboden aus auf Wegspuren ab dem Hammerschmiedegebäude aufsteigend durch den lichten Wald möglich. Beschilderung fehlt. Im Bereich der Vorburg sind die Bäume in größerem Umfang gefällt (2023). Im Hochburgbereich blieb aber der lichte Waldbewuchs erhalten.

Auffällig sichtbar ist der noch immer 6 m tiefe und aus dem Granitfelsen herausgehauene Abschnittsgraben zwischen Vorburgplateau im Osten und eigentlichem Hochburgplateau im Westen. Die Hochburg bzw. deren Plateau liegt etwa 31 m über dem Talboden. Abgeplattete Granitfelsen kennzeichnen es. Nach Süden, Westen und Norden ist es von steilen Felsen geschützt. An den Plateaurändern zu finden sind längliche, in den Fels eingestemmte "Stufen". Diese sind typischerweise als Auflager von Holzbalken oder Widerlager von Mauern der Hochburg zu deuten. Dazu kommen wenige Reste von Steinmauern. Burgenforscher Alfred Höllhuber, der auch Neuhaus untersuchte, deutete alles in Anlehnung an den Ortsnamen Neuhaus als eine ursprüngliche Holzburg eines Freibauern, die in darauffolgender Zeit zu einem in Stein ausgeführten befestigten Sitz (Haus) eines Kleinadeligen (eines Amtsträgers der Herrschaft) umgebaut wurde. Leider fehlt jede Beurkundung. Selbst der Name Neuhaus könnte diskutiert werden.

Bundesdenkmalamt Fundstellennummer AT-4-0013310 (Befestigung, Mittelalter).

Literatur

  • Christian K. Steingruber: Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze in OÖ. St. Gotthard i. Mühlkreis. Mai 2023. S. 247 (C/13/1 Neuhaus). Abgerufen am 25. September 2023 auf steyr.dahoam.net/wp-flippingbooks
  • Norbert Grabherr: Historisch-topographisches Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs. Veröffentlichung der Österr. Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte, Band VII-VIII, Wien 1975. S. 28 (Neuhauser Burgstall. Leider mit fälschlichen Lagestellenangaben). Abgerufen am 3. Oktober 2023 auf steyr.dahoam.net/wp-flippingbooks
  • Klaus Birngruber, Alice Kaltenberger, Thomas Kühtreiber, Christina Schmid (Herausgeber): Adel, Burg und Herrschaft im Unteren Mühlviertel. Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich, Folge 34. Freistadt 26. bis 28. Mai 2011. Tagungsschrift S. 15, 23, 28 (Neuhaus). Abgerufen auf www.academia.edu 25. September 2023
  • Alfred Höllhuber: Spinnwirtelformen des Hoch- und Spätmittelalters. Jahrbuch des OÖ Musealvereines, 126. Band. Linz 1981. S. 91 (Fundort Neuhaus). Abgerufen am 25. September 2023 auf https://www.yumpu.com/de
  • Konrad Schiffmann: Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich. Linz 1935, Verlag Josef Feichtinger. S. 205 (Hamer hinter dem Neuhauß). Abgerufen 29. September 2023 auf https://digi.landesbibliothek.at
Commons: Burgstall Neuhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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