Burgwall Kastorf am Kastorfer See | |
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Äußerste Vorburg | |
Staat | Deutschland |
Ort | Kastorfer See - Kastorf |
Entstehungszeit | 9. bis 10. Jahrhundert |
Burgentyp | Niederungsburg |
Erhaltungszustand | Burgberg |
Geographische Lage | 53° 39′ N, 13° 5′ O |
Der Burgwall Kastorf ist ein slawischer Burgwall auf dem Gemeindegebiet von Knorrendorf am westlichen Ufer des Kastorfer Sees im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Das Bodendenkmal besteht aus einem Burgberg mit ebenem Plateau, das mit Bäumen bestanden ist. Wall- oder Grabenreste sind keine mehr vorhanden. Am Nordrand der Anlage erkennt man jedoch den ehemaligen Zugangsweg in Form einer ansteigenden Rampe.
1988 fanden Ausgrabungen am Westufer des Sees unter der Leitung von Volker Schmidt statt. Dabei wurde eine Siedlung aus der mittelslawischen Zeit des 9. bis 10. Jahrhunderts nachgewiesen. Der Burgberg und diese Siedlung bestanden zeitgleich. Da der Wasserstand des Kastorfer Sees in der Slawenzeit um etwa zwei Meter höher lag, wurde die Burg wie eine Art Insel auf natürliche Weise geschützt.
Der auch als "Runne Wall" oder "Alte Schanz" bezeichnete Burgwall stellte den Herrschaftssitz eines lokalen Adligen jener Zeit dar. Möglicherweise entstand die Burg unmittelbar nach Aufgabe der altslawischen Großraumburg am gegenüber liegenden Ufer. Man vermutet in den Anlagen vom Kastorfer See den Mittelpunkt des Stammes der Tollenser.
Heute befindet sich am Bodendenkmal eine Badestelle samt Steg.
Siehe auch
Literatur
- Gerald Gräfe: Zentrum des Stammes der Tollenser gefunden?: Archäologen vermuten in den slawischen Burgen am Kastorfer See ein frühstädtisches Zentrum und Vorläufer der Stadt Stavenhagen. In: Mecklenburg-Magazin: Regionalbeilage der Schweriner Volkszeitung. Ausgabe 22, 1992, S. 6.