Ein Butterfass (landschaftlich auch Kirne, in der Eifel auch Rump) ist ein Behälter (meist aus Holz, aber in der Schweiz im Emmental oft auch aus Keramik), in das der abgeschöpfte Rahm gegeben und anschließend zu Butter gestampft oder geschlagen wird. Früher war dieses das am weitesten verbreitete Gerät zum Buttern.

Arten

Die Butterfässer bestehen sämtlich aus einem Gefäß, in dem der Rahm auf verschiedene Weise in Bewegung gebracht wird. Man unterscheidet

  • Stoßbutterfässer mit stehendem Fass und auf- und abgehendem Stößer,
  • Schlagbutterfässer mit horizontaler oder vertikaler, mit Schlägern versehener Welle und
  • Roll- oder Wiegenbutterfässer (Mundart: Rührbutterfass, Rührfassel, Rührfassl) bei denen die ganze Tonne oder der Kasten mit dem Rahm in Bewegung gesetzt wird.

Ein frühes mechanisch angetriebenes Butterfass beschrieb der Theologe und Erfinder Benjamin Georg Peßler bereits im Jahr 1796.

Galerie

Trivia

Auf Grund seiner äußeren Ähnlichkeit mit einem Butterfass wird ein zweiteiliger Wehrturm als Butterfassturm bezeichnet.

Der Begriff Girbe bezeichnet nach Hermann Hirt einen im asiatischen Kulturkreis für die Erzeugung von Butter verwendeten Schlauch.

Der österreichische Begriff buttern (für den Geschlechtsakt), meist als pudern notiert, kommt von der stoßartigen Bewegung bei der Butterherstellung.

Literatur

  • Benno Martiny: Kirne und Girbe. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte, besonders zur Geschichte der Milchwirtschaft. Selbstverlag, Berlin 1895.
Wiktionary: Butterfass – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Butterfass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Kirne“ im Duden. Abgerufen am 18. Mai 2019.
  2. Andreas Heege: Keramik aus Langnau. Zur Geschichte der bedeutendsten Landhafnerei im Kanton Bern. Bern 2017.
  3. Rührbutterfass
  4. Gerhard Maier: Die südmittelbairischen Mundarten zwischen Isar und Inn, 1965, S. 208.
  5. Benjamin Georg Peßler: Kurze Beschreibung und Abbildung eines neu erfundenen sehr einfachen Butterfasses. Braunschweig 1796 (Digitalisat, Bayerische Staatsbibliothek).
  6. Herman Hirt: Die Indogermanen. Ihre Verbreitung, ihre Urheimat und ihre Kultur. Trübner, Strassburg 1905, S. 302 (google.de).
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