Cajetan Freund (* 4. Juni 1873 in Prien; † Juli 1962 in München) war ein deutscher Journalist.

Leben

Freund entstammte einer Bauernfamilie im Chiemgau. Er besuchte das humanistische Gymnasium in Rosenheim und Freising und studierte anschließend an der Universität München. Aber schon 1895 begann er seine journalistische Laufbahn in der Lokalredaktion der Frankfurter Nachrichten. Zwei Jahre später ging er als politischer Redakteur zur deutschnational ausgerichteten Augsburger Abendzeitung, deren Chefredakteur er 1914 wurde. Im Verlauf des Ersten Weltkriegs radikalisierte er seinen zuvor eher nationalliberalen Nationalismus und wurde 1917 durch einen gemäßigteren Chefdeakteur abgelöst. 1918 wechselte Freund als unpolitischer Schriftleiter zur Münchener Zeitung.

Freund engagierte sich in diversen berufsständischen Organisationen. Er war ab 1915 Vorsitzender des Landesverbandes der Bayerischen Presse und ab 1926 im Vorstand des Reichsverbands der deutschen Presse, aus dem er im April 1933 ausschied. Freund begrüßte das nationalsozialistische Schriftleitergesetz und war während des Zweiten Weltkriegs stellvertretender Leiter des Informationsdienstes der Stadt München.

Ehrungen

Literatur

  • Freund, Cajetan. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 1: A–M. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, S. 479f.
  • Paul Hoser: Die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergründe der Münchner Tagespresse zwischen 1914 und 1934. (Europäische Hochschulschriften III/447), 2 Bde., Peter Lang, Frankfurt a. M. u. a. 1990 (zugl. Diss. München 1988).
  • Paul Hoser: Die „Augsburger Abendzeitung“ und ihre Kritik an politischem Katholizismus und Kirche unter Cajetan Freund als politischem Redakteur (1897–1914), in: Dietmar Schiersner u. a. (Hrsg.): Augsburg, Schwaben und der Rest der Welt. Festschrift für Rolf Kießling zum 70. Geburtstag. Wissner, Augsburg 2011, S. 341–358.
  • Matthias Lau: Pressepolitik als Chance: staatliche Öffentlichkeitsarbeit in den Ländern der Weimarer Republik. – Franz Steiner Verlag, 2003

Einzelnachweise

  1. Stefan Krings: Hitlers Pressechef. Otto Dietrich (1897–1952). Eine Biographie. Wallstein, Göttingen 2010, S. 218f., 163 Anm. 39.
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