Celio Piccolomini (* 1609 in Siena; † 24. Mai 1681 ebendort) war ein italienischer Kardinal und Erzbischof von Siena.
Biografie
Celio Piccolomini wurde 1609 in Siena als ältestes Kind von Alessandro Piccolomini und Lucreazia Ugurgieri geboren.
Nach seinem Studium zog er nach Rom und praktizierte zunächst als Anwalt. Unter Papst Urban VIII. erhielt er das Amt eines Auditors an der Apostolischen Kammer. Unter der Schirmherrschaft von Kardinal Alessandro Bichi erhielt er verschiedene Ämter in der Kurie und wurde als Delegierter zum König von Frankreich gesandt, um ihn über den Stand des Friedensvertrags von Italien zu informieren. Es folgten Ämter als Geheimer Kammerherr von Papst Alexander VII. und Kanoniker im Petersdom.
Am 16. Oktober 1656 wurde er zum Titularerzbischof von Cesarea gewählt. Seine Weihe erfolgte am 29. Oktober 1656 in der Basilika von San Giovanni in Laterano durch Kardinal Giulio Cesare Sacchetti.
Zunächst wurde er als außerordentlicher Nuntius nach Frankreich gesandt, um die Friedensverhandlungen mit Spanien zu fördern und Ungarn im Krieg mit den Türken zu unterstützen. Am 27. Oktober 1663 wurde er zum Nuntius von Frankreich bestellt und behielt dieses Amt bis August 1663. Piccolomini wurde im September 1662 abrupt von der französischen Gesandtschaft zurückberufen und ging zunächst nach Chambery. Dies geschah wegen eines Zwischenfalls zwischen der Familie des französischen Botschafters in Rom und korsischen Soldaten am 20. August 1662, bei denen es einige Verwundete gab und der Diener des Herzogs getötet wurde.
Seine Ernennung zum Kardinalspriester im Konsistorium erfolgte am 14. Januar 1664. Die Weihe erfolgte am 11. Februar 1664 und erhielt die Titelkirche San Pietro in Montorio. Am 18. März 1671 erfolgte seine Ernennung zum Erzbischof von Siena.
Piccolomini nahm an den Konklaven von 1667, das Papst Clemens IX. wählte, von 1669–1670, das Papst Clemens X. wählte, und von 1676 teil, das Papst Innozenz XI. wählte.
Celio Piccolomini verstarb am 24. Mai 1681 in Siena. Seine Bestattung erfolgte im Dom von Siena vor dem Altar der Heiligen Katharina von Siena, in der Gruft der Familie Avveduti.
Literatur
- Stefano Calonaci: PICCOLOMINI, Celio. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 83: Piacentini–Pio V. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2015.
Weblinks
- Eintrag zu Celio Cardinal Piccolomini † auf catholic-hierarchy.org
- Celio Piccolomini. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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François de Rye | Titularerzbischof von Caesarea in Cappadocia 16. Oktober 1656 – 11. Januar 1664 | Federico Baldeschi Colonna |
Nicolò Guidi di Bagno | Apostolischer Nuntius von Frankreich 27. Oktober 1656 – 1. August 1663 | Carlo Roberti |
Camillo Astalli-Pamphili | Kardinalpriester von San Pietro in Montorio 11. Februar 1664 – 24. Mai 1681 | Marco Gallio |
Volumnio Bandinelli | Apostolischer Legat der Romagna 21. April 1664 – 22. August 1667 | Carlo Roberti |
Ascanio Piccolomini | Erzbischof von Siena 18. März 1671 – 24. Mai 1681 | Leonardo Marsili |