Der Cento Probae ist ein lateinischer Cento aus der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts. Das Gedicht, das Vergil-Verse verwendet, wird entweder der Faltonia Betitia Proba (um 360) oder der Anicia Faltonia Proba (nach 384) zugeordnet, zwei vornehmen christlichen Römerinnen der Spätantike.

Das „christliche Flickengedicht“ besteht aus 700 Versen und verwendet die Aeneis, Georgica und die Eklogen des Vergil (70 v. Chr. bis 19 v. Chr.), um die christliche Heilsbotschaft im bukolischen Gewand zu transportieren. So erinnert besonders das im Cento geschilderte Paradies an Vergils Arkadien.

Textausgabe

  • Alessia Fassina, Carlo M. Lucarini (Hrsg.): Faltonia Betitia Proba: Cento Vergilianus. De Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-042652-6 (kritische Edition)

Übersetzung

  • Faltonia Betitia Proba: Die Heilige Schrift kurz erzählt mit den Worten des Vergil - Cento Vergilianus. Übersetzt und kommentiert von Wolfgang Fels. Mit einem einleitenden Essay von Katharina Greschat (= Bibliothek der Mittellateinischen Literatur, Band 13). Hiersemann, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-7772-1701-7

Literatur

  • Michael von Albrecht: Geschichte der römischen Literatur. Bd. 2, 3. Taschenbuchauflage, München 2003, S. 1046.
  • Bernd Effe, Gerhard Binder: Antike Hirtendichtung. Eine Einführung. 2. Auflage, Düsseldorf/Zürich 2001, S. 148 ff.
  • Reinhart Herzog: Faltonia Betitita Proba. In: Reinhart Herzog (Hrsg.): Restauration und Erneuerung. Die lateinische Literatur von 284 bis 374 n. Chr. (= Handbuch der lateinischen Literatur der Antike, Band 5). C. H. Beck, München 1989, ISBN 3-406-31863-0, S. 337–340
  • Sigrid Schottenius Cullhed: Proba the Prophet. The Christian Virgilian Cento of Faltonia Betitia Proba (= Mnemosyne Supplements, Band 378). Brill, Leiden 2015, ISBN 978-90-04-26472-4
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