Das Cer(IV)-oxid-Cer(III)-oxid- oder CeO2/Ce2O3-Verfahren ist ein zweistufiges thermochemisches Verfahren zur Erzeugung von Wasserstoff aus Wasser unter Nutzung der Sonnenenergie. Die Ceroxide werden im Kreislauf oxidiert und reduziert. Das Verfahren besteht aus den getrennten Redoxschritten der Dissoziation und Hydrolyse:
Dissoziation:
- Cer(IV)-oxid dissoziiert zu Cer(III)-oxid und Sauerstoff
Hydrolyse:
- Cer(III)-oxid reagiert mit Wasser zu Cer(IV)-oxid und Wasserstoff
Der erste endotherme Schritt erfolgt unter Inertgas bei etwa 2000 °C, die durch konzentriertes Sonnenlicht in einem Heliostat erzeugt werden. Im zweiten exothermen Schritt wird in einem Festbettreaktor bei etwa 400 bis 600 °C Wasserdampf zugeführt, aus dem durch Oxidation des Cer(III)-oxids zum Cer(IV)-oxid Wasserstoff entsteht.
Da Sauerstoff und Wasserstoff in getrennten Schritten anfallen, erübrigt sich eine aufwändige Gastrennung. Das Verfahren ist noch nicht industriell im Einsatz, wird jedoch von mehreren Forschungsgruppen weltweit entwickelt.
Siehe auch
Literatur
- Water-splitting via Thermochemical Cycling of Ceria. In: ECS Meeting Abstracts. Band 901, Nr. 7, Mai 2009, S. 381 (englisch).
- Stéphane Abanades, Gilles Flamant: Thermochemical hydrogen production from a two-step solar-driven water-splitting cycle based on cerium oxides. In: Solar Energy. Band 80, Nr. 12, Dezember 2006, S. 1611–1623, doi:10.1016/j.solener.2005.12.005 (englisch).