Die Challenge Desgrange-Colombo war eine Jahreswertung im Profi-Straßenradsport, welche von 1948 bis 1958 bestand, um die vielseitigsten und insgesamt erfolgreichsten Radrennfahrer der Saison zu küren.

Benannt nach Henri Desgrange und Emilio Colombo, den Gründern und Organisatoren der Tour de France bzw. des Giro d’Italia, wurde die „Challenge Desgrange-Colombo“ von den europäischen Sportzeitungen L’Équipe (Fra), La Gazzetta dello Sport (Ita), Het Nieuwsblad (Bel) und Les Sports (Bel) veranstaltet. Unstimmigkeiten zwischen den Organisatoren führte zur Abschaffung der Wertung. Drei Jahre später, ab 1961, wurde ein ähnliches Format der Radsport-Jahreswertung geschaffen: die so genannte Super-Prestige-Pernod-Wertung.

In die Wertung gingen die wichtigsten Eintagesrennen und Rundfahrten der Radsportsaison ein. Dazu gehörten zunächst die Tour de France und der Giro d’Italia sowie die Klassiker Mailand–Sanremo, Paris–Roubaix, Flandern-Rundfahrt, La Flèche Wallonne, Paris–Brüssel, Paris–Tours und die Lombardei-Rundfahrt. 1949 kam die Tour de Suisse hinzu, 1951 Lüttich–Bastogne–Lüttich und im letzten Austragungsjahr 1958 auch die Vuelta a España.

Die „Challenge Desgrange-Colombo“ wurde naturgemäß von den besten Radsportlern ihrer jeweiligen Generation dominiert. Als erster Sieger wurde Briek Schotte ausgezeichnet, ihm folgten u. a. Fausto Coppi und Louison Bobet. Jeweils dreimal gewannen der Schweizer Ferdy Kübler (1950, 1952, 1954) und der Belgier Fred De Bruyne (1956–1958).

Siegerliste

JahrSiegerZweiterDritter
1948 Briek Schotte Fermo Camellini Gino Bartali
1949 Fausto Coppi Gino Bartali und Fiorenzo Magni
1950 Ferdy Kübler Fiorenzo Magni Hugo Koblet
1951 Louison Bobet Ferdy Kübler Fiorenzo Magni
1952 Ferdy Kübler Fausto Coppi Stan Ockers
1953 Loretto Petrucci Louison Bobet Stan Ockers
1954 Ferdy Kübler Raymond Impanis Louison Bobet
1955 Stan Ockers Louison Bobet Jean Brankart
1956 Fred De Bruyne Stan Ockers Jean Forestier
1957 Fred De Bruyne Raymond Impanis Gastone Nencini
1958 Fred De Bruyne Rik Van Looy Jacques Anquetil
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.