Charles Abel Douay (* 2. März 1809 in Besançon; † 4. August 1870 bei Weißenburg gefallen) war ein französischer General.
Douay erhielt eine Ausbildung in der Militärschule Saint-Cyr. Er trat in die Armee ein und wurde 1848 Kommandant des 8e bataillon de chasseurs à pied (8. Jägerbataillon) in Algier. 1855 wurde er für seine Verdienste im Krimkrieg zum Colonel befördert, als er zur Erstürmung der Malakow-Festung beitrug. 1859 wurde er nach der Schlacht bei Solferino zum Général de brigade befördert und wurde Kommandant einer Brigade vor Paris. Er wurde dann 1866 zum Général de division befördert und kommandierte bis 1870 die 7. Territorial-Militärdivision in Besançon.
Während des Deutsch-Französischen Krieges übernahm er gleich zu Beginn das Kommando der 2. Division des 1. Armeekorps (unter General Patrice de Mac-Mahon), die dessen Vorhut bildete. Durch unterbliebene eigene Aufklärung und Ignorieren der vom zivilen Unterpräfekten von Weißenburg, Edgar Hepp, an das Innen-, das Kriegs- und das Außenministerium gesandten Berichte über den deutschen Aufmarsch direkt hinter der Grenze wurde die Truppe Douays sorglos in eine äußerst exponierte Stellung befohlen, als sie am 3. August 1870 abends in die Umgebung der Festung und Grenzstadt Weißenburg einrückte, wo sie am 4. August morgens vom Vormarsch der deutschen 3. Armee überrascht wurde. Douay verschanzte sich mit seiner Truppe auf den Höhen von Weißenburg und fiel dort gleich zu Beginn des Kampfes beim Richten einer Mitrailleuse.
In Deutschland wurde General Abel Douay durch das berühmte Bild des Berlin Hofmalers Anton von Werner bekannt, der ihm mit dem Bild „Kronprinz Friedrich Wilhelm an der Leiche des Generals Abel Douay“ ein Denkmal gesetzt hat. Das Bild hängt in der Schatzkammer der Burg Hohenzollern.
Sein Bruder Félix-Charles Douay war ebenfalls General der französischen Armee.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Oncken: Das Zeitalter des Kaisers Wilhelm. (Einzelausgabe: ISBN 978-3-8460-3638-9) in: Oncken, W. (Hg.): Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen, Vierte Hauptabteilung, Sechster Teil, 2. Band, Berlin: Grote, 1890 und öfter, S. 93 bis 96.