Louis-Charles-Marie Champigneulle (* 1853 in Metz; † 1905 in Savonnières-devant-Bar; genannt Charles, auch Charles II. genannt, weil sein Großvater ebenfalls so hieß) war ein französischer Glasmaler, der aus der Glasmalerfamilie Champigneulle stammte.
Leben
Charles Champigneulle arbeitete zunächst mit seinem Bruder Emmanuel Champigneulle in Bar-le-Duc zusammen. Schließlich übernahm Charles 1881 die alteingesessene Glasmalerei Coffetier in Paris. Die von Charles Champigneulle geführte Firma wurde mehrfach auf internationalen Ausstellungen ausgezeichnet und Charles war Jurymitglied bei den Weltausstellungen von 1889 und 1900 in Paris, die Glaswerke auszeichnete.
Auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris sind ebenfalls noch heute Bleiglasfenster aus der Werkstatt von Charles Champigneulle zu sehen.
Da Charles Champigneulle bereits 1905 starb, übernahm sein Sohn Charles Marie, Architekt und Glasmaler, die Firma. Charles Marie Champigneulle starb 1908 bei einem Autounfall und hinterließ einen Sohn, Jacques Charles Champigneulle, der damals erst eineinhalb Jahre war. Dieser wurde schließlich auch, gemäß der Familientradition, Glasmaler und stellte die Glasfenster auf dem Nordatlantikliner Normandie her, die nach Entwürfen des Malers Jean Dupas gefertigt wurden.
Glasfenster (Auswahl)
- Glasfenster in der Kirche Saint-Louis-en-l'Île in Paris
- Zehn Fenster in der Kirche St-Marse in Bais (z. B. Taufe Jesu (Bais, Ille-et-Vilaine))
- 1895: Kirche Notre-Dame, Sablé-sur-Sarthe
- 1889–1906: 21 Fenster in der Kirche St-Pierre in Bouvines
- 1900: Petit Palais (vier Fenster im Dach des Vestibüls)
- Sainte Victoire
Literatur
- Petit Palais. Chef-d'oeuvre de Paris 1900. Éditions Nicolas Chaudun, Paris 2005, ISBN 2-35039-015-2, S. 249.
- Simon Texier: Des vitraux très discrets. In: Le Pére-Lachaise, herausgegeben von der Action artistique de la ville de Paris, Paris 1998, S. 158.
Weblinks
- Louis-Charles-Marie Champigneulle Kurzbiographie beim französischen Kultusministerium (französisch)