Zigarren-Lippfisch

Zigarren-Lippfisch im Roten Meer in der Nähe von Scharm El-Scheich, rechts oben eine Feuerkoralle.

Systematik
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Labriformes
Familie: Lippfische (Labridae)
Unterfamilie: Cheilioninae
Gattung: Cheilio
Art: Zigarren-Lippfisch
Wissenschaftlicher Name der Unterfamilie
Cheilioninae
Bleeker, 1862
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Cheilio
Lacépède, 1802
Wissenschaftlicher Name der Art
Cheilio inermis
(Forsskål, 1775)

Der Zigarren-Lippfisch (Cheilio inermis) lebt im Indopazifik, vom Roten Meer bis zum südlichen Japan, nach Hawaii, zur Osterinsel und südlich bis zur Lord-Howe-Insel.

Merkmale

Das Tier hat einen langgestreckten, zylindrischen Körper und wird maximal 50 Zentimeter lang. Die Durchschnittsgröße adulter Fische liegt bei 35 cm. Jungtiere haben eine braune oder grüne Tarnzeichnung mit einem Längsstreifen, die sie in Algenfeldern und Seegraswiesen gut tarnt. Adulte Fische sind sehr variabel gefärbt und können olivgrün, rotbraun, in selteneren Fällen auch knallig gelb sein. Ausgewachsene Männchen können einen auffälligen Fleck am Ende der Brustflossen zeigen, der gelb, orange, schwarz oder weißlich gefärbt ist. Die Seitenlinie ist durchgehend und fast gerade.

Lebensweise

Zigarren-Lippfische leben über Seegraswiesen und veralgten Riffen in Tiefen von einem bis 30 Metern und ernähren sich räuberisch von hartschaligen, bodenbewohnenden Wirbellosen wie Krebsen, Muscheln, Schnecken und Seeigeln. Sie leben als Einzelgänger, sammeln sich zum Laichen aber in großen Gruppen.

Systematik

Der schwedischen Naturkundler Peter Forsskål gab dem Zigarren-Lippfisch 1775 erstmals eine wissenschaftliche Bezeichnung, damals Labrus inermis, und stellt damit eine Verwandtschaft zu drei Labrus-Arten her, die schon 1758 durch Linnaeus, den Begründer binären Nomenklatur, benannt wurden. 1802 führte der französische Naturforscher Bernard Germain Lacépède die Gattung Cheilio ein, die seitdem monotypisch geblieben ist. Der Zigarren-Lippfisch ist die Schwestergruppe der Junkerlippfische (Julidinae), der artenreichsten Unterfamilie der Lippfische.

Literatur

  • Hans A. Baensch / Robert A. Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 1, Mergus-Verlag, Melle, 1997, ISBN 3-88244-110-0
  • Dieter Eichler / Robert F. Myers: Korallenfische Zentraler Indopazifik, Jahr-Verlag GmbH & Co., 1997, ISBN 3-86132-225-0

Einzelnachweise

  1. Mark Westneat: Labridae. Wrasses, hogfishes, razorfishes, corises, tuskfishes. in Kent E. Carpenter & Volker H. Niem: The Living Marine Resources of the Western Central Pacific. Band 6. Bony fishes part 4 (Labridae to Latimeriidae), estuarine crocodiles, sea turtles, sea snakes and marine mammals. Rome, FAO. 1998, ISBN 92-5-104589-5. S. 3417.
  2. Carsten Niebuhr (1775): Descriptiones animalium avium, amphibiorum, piscium, insectorum, vermium; quae in itinere orientali observavit Petrus Forskål. Post mortem auctoris edidit Carsten Niebuhr. Hauniae. 1-20 + i-xxxiv + 1-164, map. Fische auf S. x-xix und 22-76.
  3. Bernard Germain Lacépède: Histoire naturelle des poissons. Plassan, Paris 1798–1803.
  4. Vikram B. Baliga, Chris J. Law: Cleaners amongst wrasses: phylogenetics and evolutionary patterns of cleaning behavior within Labridae. Molecular Phylogenetics and Evolution, October 2015, doi:10.1016/j.ympev.2015.09.006
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