Christian Samuel Schier (auch Samuel Schier; * 31. März 1791 in Erfurt; † 4. Dezember 1824 in Köln) war ein deutscher Dichter und Privatgelehrter.
Leben
Schier wurde als Handwerkersohn in Erfurt geboren. Nach der Militärzeit als Leutnant in den Befreiungskriegen ging er an die Universität Jena. Dort wurde er zum begeisterten Burschenschafter und nahm seine schriftstellerische Tätigkeit auf. Wohl in Jena wurde er zum Dr. phil. promoviert. Er war Teilnehmer des Wartburgfestes, sah sich jedoch 1817 in Deutschland so unsicher, dass er sich zur Flucht nach New York City in die USA entschied. Der musikalisch begabte Schier, der unter anderem als Chorknabe ausgebildet war und Harfe spielen konnte, hatte dadurch die Möglichkeit, sich dort durch seine Unterhaltungsgabe zu verdingen.
Schier kehrte 1820 nach Deutschland zurück und ließ sich in Köln als Privatgelehrter nieder. Er wurde abermals für seine Unterhaltungsgabe und Geselligkeit bekannt, daneben aber auch für die Umgestaltung des Kölner Karnevals. Er erkrankte bereits kurz nach seiner Rückkehr und verstarb 1824. Beerdigt wurde er auf dem Melaten-Friedhof (Lit. B Nr. 210). Der befreundete Dichter Wilhelm Smets hielt die Grabrede.
Publikationen (Auswahl)
- Erfurt’s Entstehung. Ein thüringisches Vaterlandsgedicht in 2 Gesängen, 1813.
- Die Fischer. Roman. 1813.
- Johannes Huß. Dramatisches Gemälde in 5 Acten, 1819.
- Raphael Mengs oder die Künstlerliebe. Drama in 2 Acten, 1822.
- Die Macht des Wahnes oder die beiden Diaz. Tragödie, 1824.
- Der Künste Morgenröthe, 1824.
Literatur
- Robert Boxberger: Schier, Christian Samuel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 184.
- Oskar Ludwig Bernhard Wolff: Encyclopädie der deutschen Nationalliteratur, oder biographisch-kritisches Lexicon der deutschen Dichter und Prosaisten seit den frühesten Zeiten; nebst Proben aus ihren Werken, Bände 5–6, Wigand, Leipzig 1840, S. 398.