Die Katholische Volkspartei (KVP) war eine Partei der deutschen Minderheit in der Zweiten Polnischen Republik 1921 bis 1939. 1927 wurde der Parteiname in Deutsche Katholische Volkspartei (DKV) und am 27. August 1933 in Christliche Deutsche Volkspartei (CDV) geändert.

Die KVP wurde am 27. Dezember 1921 als Nachfolgerin des Zentrums gegründet. Sie vertrat bürgerliche und konservative Positionen der Mitte. Als Parteiorgan gab sie den „Oberschlesischen Kurier“ heraus. Vorsitzender war 1921 bis 1927 Thomas Szczeponik und 1927 bis 1938 Eduard Pant. Die Partei löste sich 1939 auf.

Nationale Wahlen

Zu den Wahlen zum Sejm und Senat trat die Deutsche Partei 1922 und 1928 auf einer gemeinsamen Liste des Blocks der Nationalen Minderheiten (BNM) an. 1922 konnte die Partei 3 Sejm-Abgeordnete und einen Senator stellen. 1928 waren es ebenfalls 3 Sejm-Abgeordnete und ein Senator. 1930 trat die DP im Rahmen des Deutschen Wahlblocks an und erhielt zwei Sitze im Sejm und einen im Senat.

Wahlperiode Abgeordneter Kammer Anmerkung
I. WahlperiodeEugen FranzSejm
I. WahlperiodeOtto KrajczyrskiSejm
I. WahlperiodeKarl WlodaschSejm
I. WahlperiodeThomas SzczeponikSenatam 30. Januar 1927 verstorben. Nachrücker war Artur Gabrisch (DP)
II. WahlperiodeEugen FranzSejm
II. WahlperiodeBernhard JankowskiSejm
II. WahlperiodeHugo NowakSejm
II. WahlperiodeEduard PantSenat
III. WahlperiodeEugen FranzSejm
III. WahlperiodeBernhard JankowskiSejm
III. WahlperiodeEduard PantSenat

Schlesische Wahlen

Bei den Wahlen zum Schlesischen Sejm trat die KVP gemeinsam mit der DP im Deutschen Wahlblock an.

Wahlperiode Stimmen Prozent Mandate Davon KVP
I. Wahlperiode 192283.75021,6 %126
II. Wahlperiode Mai 1930180.24630 %1510
III. Wahlperiode November 193072.90013,4 %75(*)

(*) Die Liste des Deutschen Wahlblocks im Wahlkreis 1 wurde bei diesen Wahlen gestrichen.

Wahlperiode Abgeordneter Anmerkung
I. WahlperiodeWilhelm Goldmann
I. WahlperiodeBernhard Jankowski
I. WahlperiodeAlfons Kaczmarcyzk
I. WahlperiodeLeopold Michatz21. November 1922 Mandatsverzicht
I. WahlperiodeFranz Schoppaab 21. November 1922
I. WahlperiodeEduard Pant
I. WahlperiodeThomas Szczeponik30. Januar 1927 verstorben
I. WahlperiodeKonrad Kunsdorfab 30. Januar 1927
II. WahlperiodeAndreas Dudek
II. WahlperiodeRichard Frank
II. WahlperiodeWilhelm Goldmann
II. WahlperiodeAlbert Jurga
II. WahlperiodeJohann Kompalla
II. WahlperiodeKonrad Kunsdorf
II. WahlperiodeOtto Ochmann
II. WahlperiodeEduard Pant
II. WahlperiodeAlfred Rojek
II. WahlperiodeJohannes Schmiegel
III. WahlperiodeRichard Frank
III. WahlperiodeOtto Ochmann
III. WahlperiodeEduard Pant
III. WahlperiodeKonrad Kunsdorf
III. WahlperiodeJohannes Schmiegel

Im Parlament gehörten die Abgeordneten der Katholischen Volkspartei zum Deutschen Klub.

Literatur

  • Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest - Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945, Band 1, 2. Auflage. Kopenhagen 1991, ISBN 87-983829-3-4, S. 185.
  • Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest - Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945, Band 2, 2. Auflage. Kopenhagen 1991, ISBN 87-983829-5-0, S. 748.
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