Christoph von Unruh (* 26. Mai 1624; † 29. Januar 1689 in Leszno) war Starost von Gniezno und Birnbaum, gründete 1641 die Exulantensiedlung Unruhstadt für evangelische Glaubensflüchtlinge aus Schlesien und bewirkte in seiner Herrschaft Birnbaum dank seiner religiösen Toleranz eine enorme Zuwanderung an protestantischen Glaubensflüchtlingen aus ganz Deutschland, die dem Dreißigjährigen Krieg entkommen wollten.
Christoph von Unruh richtete seinen Sitz in dem bereits vorhandenen Gutsbezirk Lindenstadt vor den Toren Birnbaums ein, baute ihn aber komplett um. Er errichtete ein neues Schloss und für seine protestantischen Schützlinge auf dem Gut eine eigene Kirche.
Christoph von Unruh war 1689 nach Leszno gereist, um dort die Vermählung seines Sohnes Bogusław von Unruh mit Anna Constantia Ludovica von Zychlinska zu feiern. Doch er erkrankte und starb dort am 29. Januar 1689. Sein Leichnam wurde nach Międzychód übergeführt und auf dem Friedhof der evangelischen Kirche dort beerdigt. Sein Grabstein befindet sich heute in der Vorhalle der 1840 neu errichteten Kirche.
Literatur
- M. Radtke: 300 Jahre unter Gottes Schutz im Lichte des Evangelii. Versuch einer Geschichte der Ev. Kirchengemeinde Birnbaum zum 300-jährigen Jubiläum. 1900 Birnbaum/Międzychód
- Konrad Max von Unruh, Die Unrugher – Abschnitt XI. Die Birnbaumer Unrugs, S. 309f