Als chromogenes oder farbstoffbildendes Verfahren bzw. Farbstoffentwicklung bezeichnet man in der Analogfotografie einen Verarbeitungsprozess zur Entwicklung von Mehrschichtenfilmen mit Farbkupplern.
Die Farbkuppler können sich befinden
- in den Filmschichten (Agfacolor-Verfahren, C-41-Verfahren, Eastman-Color-Verfahren und Perutz-Verfahren) oder
- in den Entwicklerflüssigkeiten (Kodachrome-Verfahren).
Die Farbkuppler reagieren mit dem Oxidationsprodukt des Farbentwicklers zu gelben, magentafarbigen und blaugrünen Farbstoffen in den drei subtraktiven Grundfarben. Nach der Entwicklung bilden die aus den Farbkupplern entstandenen Farbstoffe das Farbbild durch subtraktiven Farbmischung.
In der Regel werden mindestens drei übereinanderliegende, jeweils für Blau, Grün oder Rot sensibilisierte Schichten mit eingelagerten Farbkupplern verwendet.
Geschichte und Entwicklung
Das chromogene Verfahren wurde von Rudolf Fischer und Hans Sigrist bei der Neuen Photographischen Gesellschaft in Berlin-Lankwitz entwickelt und 1911/1912 patentiert.
Siehe auch
- Filmentwicklung
- Subtraktive Farbmischung und Additive Farbmischung
- Chromolytisches Verfahren
Literatur
- Otto Krätz: 7000 Jahre Chemie. Verlag D. W. Callway, München, 1990
Weblinks
- - Farbfotografie (Vortrag von Petra Ring im Rahmen der Übungen im Vortragen mit Demonstrationen - Physikalische Chemie SS 2000 (Memento vom 1. April 2006 im Internet Archive), Didaktik der Chemie, Universität Bayreuth, Deutschland, Stand: 26. Januar 2001)