Chrysophyllum januariense
Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Sapotengewächse (Sapotaceae)
Gattung: Chrysophyllum
Art: Chrysophyllum januariense
Wissenschaftlicher Name
Chrysophyllum januariense
Eichler

Chrysophyllum januariense ist eine ausgestorbene Pflanzenart aus der Familie der Sapotengewächse (Sapotaceae). Sie war im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro endemisch.

Merkmale

Chrysophyllum januariense war ein großer Baum mit rostroten Kelchblättern. Die Laubblätter maßen 6,8 bis 11,6 × 3 bis 5 Zentimeter. Die Blattspreite war länglich-lanzettlich oder elliptisch-lanzettlich. Die Blattspitze war zugespitzt oder zur Träufelspitze verjüngt. Die Blattbasis war abgestutzt. Die Blattoberseite war fast haarlos. Die Blattunterseite war an der Mittelrippe rauhaarig, sonst mit rostbraunem Haarflaum bedeckt. Die Blattnervatur war brochidodrom, das heißt, die sekundären Blattadern endeten nicht am Blattrand, sondern waren zu einer Reihe von hervorstehenden Bögen verbunden. Die Mittelrippe war an der Blattoberseite eingedrückt. Es gab 9 bis 13 Paare von parallel und gerade verlaufenden sekundäre Blattadern. Die Blattstiele waren 4 bis 6 mm lang und mit rostbraunem Haarflaum bedeckt. Die Blütenbüschel bestanden aus zwei bis zwölf Blüten. Die Blütenstiele waren 4 bis 5 mm lang und behaart. Die Blüten waren zwittrig. Die vier bis fünf Kelchblätter waren 2,25 bis 2,5 mm lang, breit eiförmig, an der Spitze stumpf oder gerundet, an der Außenseite behaart und an der Innenseite glatt. Es gab 5 Staubblätter. Die Staubfäden waren ungefähr 1 mm lang und glatt. Die Staubbeutel waren ungefähr 1 mm lang, breit lanzettlich, fein zugespitzt und spärlich behaart. Die behaarten Fruchtknoten waren schmal eiförmig oder kegelförmig, bis zum Griffel spitz zulaufend und besaßen fünf Pollenfächer. Der Griffel war 1 bis 1,25 mm lang und glatt. Der Griffelkopf war fein gelappt. Der Habitus der Früchte ist nicht bekannt. Die Blütezeit war von Januar bis Februar.

Lebensraum

Chrysophyllum januariense kam in Tieflandregenwäldern an der Küste des brasilianischen Bundesstaates Rio de Janeiro vor.

Status

Chrysophyllum januariense ist nur von Sammlungen des französischen Botanikers Auguste François Marie Glaziou aus dem 19. Jahrhundert bekannt geworden. Das Typusexemplar stammt aus dem Laranjeiras-Regenwald im Bundesstaat Rio de Janeiro und wurde 1870 beschrieben. Die Pflanze kam nach derzeitigem Kenntnisstand nur in der Typuslokalität vor und wurde bei Expeditionen im 20. Jahrhundert nicht mehr wiederentdeckt. 1998 wurde sie von der IUCN in die Liste der ausgestorbenen Pflanzenarten aufgenommen. 1972 wurde bei Linhares in Espírito Santo ein Taxon entdeckt, das Chrysophyllum januariense sehr ähnlich sieht, sich jedoch von der ausgestorbenen Form durch seine längeren, dünneren und zugespitzten Kelchblätter und durch die längere Blütenkrone unterscheidet. Bis zur endgültigen Klärung des taxonomischen Status wird das neu entdeckte Taxon als Chrysophyllum aff. januariense bezeichnet.

Literatur

  • T.D. Pennington: Sapotaceae. In: Flora Neotropica. Volume 52. The New York Botanical Garden Press, 1990, ISBN 0-89327-344-9
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