Der Clarin (auch Clari, okzitanisch, maskulinum, sprich: klaˈri) ist ein traditionelles Schalmeiinstrument der Bigorre (Zentralpyrenäen). Er ist zwischen 22 und 26 cm lang, hat eine konische Innenbohrung, sieben Grifflöcher auf der Vorderseite und eines auf der Rückseite. Der Holzkorpus (häufig Buchs) konnte gedreht oder von Hand geschnitzt sein. Neben runden Instrumenten sind auch solche mit vieleckigem Querschnitt erhalten. Das Instrument hat einen durchdringenden hohen Klang und wurde von Hirten und Bauern bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gespielt – vor allem im Zusammenhang mit Gesang. Nach erhaltenen Instrumenten wurden seit den 90er Jahren Rekonstruktionen angefertigt.
Literarisch belegt ist auch eine Clarou genannte, 30 bis 45 cm lange Form des Instruments, von der jedoch keine Exemplare erhalten sind.
Ein nah verwandtes Instrument ist die Txanbela, die in der französisch-baskischen Region Soule verbreitet ist. Zu anderen okzitanischen Doppelrohrblattinstrumenten siehe den Artikel Autbòi.
Quellen
- Marcel GASTELLU-ETCHEGORRY: Le clari des Pyrénées centrales. In: Luc CHARLES-DOMINIQUE & Pierre LAURENCE (Hrsg.): Les hautbois populaires : anches doubles, enjeux multiples. Edition modal, Saint-Jouin-de-Milly 2002, ISBN 2-910432-32-7, S. 52–65.
- Facteur d’instruments - Bouilleur de sons. Abgerufen am 8. September 2016. , dem Link clarin Bigorre folgen.
- Hautbois clarin, Bigorre (lutherie COMDT). Abgerufen am 8. September 2016.
- Angel Vergara Miravete: Instrumentos musicales tradicionales en Aragón – Aerófonos, Lengüetas dobles. Abgerufen am 3. Mai 2010 (spanisch).
Weblinks
- Pierre Rouch fait revivre la musique populaire des Pyrénées. Abgerufen am 8. September 2016. zum Clarin ab 6:30 min.
- Duo Matta/ Rouch mit historischer Sackpfeife (Samponha) und Clari. Abgerufen am 3. Mai 2010.