Claudia Graue (* 6. Dezember 1981 in Hagenow) ist Schauspielerin und Sängerin. Sie lebt in Berlin.
Leben/Wirken
Aufgewachsen in Dresden und Berlin hatte Claudia Graue ab dem Alter von 16 Jahren regelmäßige Bühnenauftritte in Jugend-Theaterprojekten und darauffolgend im „Hexenkessel Hoftheater“ in Berlin.
Nach dem Abitur studierte sie von 2002 bis 2006 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Während des Studiums hatte sie erste Auftritte am Volkstheater Rostock und am Staatstheater Schwerin. Im zweiten Studienjahr gründete sie gemeinsam mit ihren Kommilitonen Marcus Melzwig und Christopher Nell das A-cappella-Trio „Muttis Kinder“.
Nach dem Studienabschluss 2006 debütierte sie mit der Rolle der Polly in Die Dreigroschenoper unter der Regie von Johanna Schall am Rostocker Volkstheater. Dort blieb sie festes Ensemblemitglied bis 2008. Außerdem leitete sie während dieser Zeit den Theaterjugendclub Rostock.
Seit Herbst 2008 ist Graue als freiberufliche Schauspielerin und Sängerin tätig.
Im Sommer 2009 stand sie bei den Bad Hersfelder Festspielen als Käthchen in Heinrich von Kleists Das Käthchen von Heilbronn unter der Regie von Johanna Schall auf der Bühne. Für ihre künstlerische Leistung erhielt sie den Großen Hersfeld-Preis.
Ab 2010 widmete sie sich mit ihrem A-Cappella-Trio „Muttis Kinder“ verstärkt dem Gesang. Im Jahre 2011 tourte das Trio durch Asien. Seit März 2012 waren „Muttis Kinder“ regelmäßig mit dem Programm Das erste Konzert in der Berliner Bar jeder Vernunft zu sehen. Im Mai 2013 feierten sie dort die Premiere ihres Programms Unveröffentlichte Hits, mit dem sie anschließend auf deutschsprachigen Kleinkunstbühnen auftraten. Im Jahr 2017 folgte Das epische Pogramm, mit dem sie u. a. in Kanada gastierten. Seit Ende 2018 treten sie mit ihrem Programm Greates Hitst auf, so etwa 2019 im Schauspielhaus Bochum und im Schauspiel Leipzig.
In der letzten Peymann-Spielzeit 2016/17 übernahm Graue am Berliner Ensemble u. a. die Rolle einer der Gretchen-Figuren in Faust unter der Regie von Robert Wilson – Musik zum Stück schrieb Herbert Grönemeyer – und des Boy in Shakespeares Sonette, ebenfalls unter der Regie von Robert Wilson. Musik hierzu komponierte Rufus Wainwright. Außerdem wirkte sie unter der Leitung von Herbert Grönemeyer an dem Konzertabend Hausmusik mit, einer musikalischen Verabschiedung der Peymann-Ära am Berliner Ensemble.
Ab Sommer 2019 arbeitet Graue neben eigenen Arbeiten als Schauspielerin und Sängerin erstmals als Dozentin für Schauspiel/Gesang bei Pop II Go, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Workshop für Jugendliche, deren Chancen Musik zu machen durch eine soziale oder finanzielle familiäre Risikolage gering sind.
Theater (Auswahl)
- Spielzeit 2019/20 - Gräfin Geschwitz - Lulu (Frank Wedekind) am RambaZamba Theater - Regie: Jacob Höhne
- Spielzeit 2016/17 Gast am Berliner Ensemble u. a. als Gretchen in FAUST (Goethe/Wilson/Grönemeyer) und als Boy in SONETTE (Shakespeare/Wilson/Wainwright)
- Seit 2015/16 – Ensemblemitglied des „Märchenberg“-Theaters im Pfefferberg (Berlin).
- 2013 – Alkmene – Amphitryon (Molière/Golbeck) – Regie: Sarah Kohrs (Hexenkessel Hoftheater im Monbijou Theater Berlin)
- 2011 – u. a. Hermione, Camillo, Perdita – Das Wintermärchen (William Shakespeare) – Regie: Jan Zimmermann (Hexenkessel Hoftheater Berlin)
- 2010 – Doreen – Straße zum Strand (Ulrike Freising) – Regie: Matthias Brenner (Kleist Forum Frankfurt (Oder))
- 2009 – Käthchen – Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe (Heinrich von Kleist) – Regie: Johanna Schall (59. Bad Hersfelder Festspiele)
- 2008/2009 – Lola Blau – Heute Abend: Lola Blau (Musical für eine Schauspielerin von Georg Kreisler) – Inszenierung: Peter Baumgardt (Theater in Kempten (Allgäu))
- 2008–2015 Ensemblemitglied der „Märchenhütte“ des Hexenkessel Hoftheater Berlin – Regie: Jan Zimmermann (Aschenbrödel, Rapunzel, Vom Machandelbaum)
- 2008 – Titania, Hippolyta – Ein Sommernachtstraum – Regie: Jan Zimmermann (Hexenkessel Hoftheater Berlin)
- 2008 – Lilian Holiday – Happy End (Brecht/Weill) – Regie: Ursula Karusseit (Volkstheater Rostock)
- 2007 – Antigone – Antigone (Anouilh) – Regie: Nils Brück (Volkstheater Rostock)
- 2007 – Woman - Time Woman (Solotanzstück) - Regie: Alexey Kononov (Alexandrinskij-Theater St. Petersburg)
- 2007 – Alice – Lewis Caroll‘s Alice im Wunderland – (Zadek/Caroll) – Regie: Johanna Schall (Volkstheater Rostock)
- 2006 – Ophelia – Hamlet (Shakespeare) – Regie: Johanna Schall (Volkstheater Rostock)
- 2006 – Polly Peachum – Die Dreigroschenoper (Brecht) – Regie: Johanna Schall (Volkstheater Rostock)
- 2004 – Bettina Bender – Ich knall euch ab! (Huby/Pfeiffer) – Regie: Walther Meierjohann (Volkstheater Rostock)
- 2002 – Bianca - Der Widerspenstigen Zähmung (Shakespeare) – Regie: Jan Zimmermann (Hexenkessel Hoftheater Berlin)
Gesang (Auswahl)
- 2019 - Lebenslieder, ein Liederabend mit Pianistin Felicitas Eickelberg
- seit 2018 - Muttis Kinder - Greates Hitst - A Cappella in der Bar jeder Vernunft und weltweit
- seit 2017 - Muttis Kinder - Das epische Pogramm - A Cappella in der Bar jeder Vernunft und weltweit
- seit 2013 – Muttis Kinder – Unveröffentlichte Hits – A Cappella in der Bar jeder Vernunft und weltweit
- seit 2012 – Muttis Kinder – Das erste Konzert – A Cappella in der Bar jeder Vernunft und weltweit
- seit 2010 – Konzerte mit „Muttis Kinder“ – u. a. in Kroatien, Taiwan, Singapur und dem gesamten deutschsprachigen Raum
- seit 2010 – Wer aus mir trinkt, wird ein Reh... – Ein Märchen in Liedern mit Claudia Graue, Wolfgang Schmiedt & Band (Volkstheater Rostock)
- seit 2008 – Sonne, Mond und Sterne – Claudia Graue singt himmlische Lieder – Soloprogramm mit Live-Band (Volkstheater Rostock)
- 2007–2010 – Guter Mond Du gehst so stille – Muttis Kinder singen von Mozart bis Morissette (Berliner Ensemble)
Filmografie
- 2013: Aschenbrödel & Der gestiefelte Kater – Regie: Torsten Künstler
- 2012: Nemez – Regie: Stanislav Güntner
- 2008: Grenze (Kurzfilm) – Regie: Christine Wernke
- 2006: Marie – Regie: Andreas Ehrig
- 2005: Wohnung 12 (Kurzfilm) – Regie: Andreas Ehrig
- 2005: Alles im Garten (Kurzfilm) – Regie: Karl Heinz Lotz
- 2020: SOKO Wismar – Ältermänner
Hörspiele
- 2017: Michael Fehr: Simeliberg - Regie: Kai Grehn (BR)
- 2016: Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz – Regie: Kai Grehn (WDR)
- 2013: E. M. Cioran: Vom Nachteil, geboren zu sein – Regie: Kai Grehn (SWR)
- 2013: Mark Twain: Der geheimnisvolle Fremde – Regie: Kai Grehn (DLR)
Auszeichnungen/Preise
- 2018 - „Hörspiel des Monats“ der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für Simeliberg
- 2015 – „Wilhelmshavener Knurrhahn“ 2015 mit „Muttis Kinder“
- 2013 – „A-Cappella-Award Ulm 2013“ und „Audience Award“ mit „Muttis Kinder“
- 2013 – 1. Jury- und Publikumspreis beim „Niederstätter SurPrize 2013“ mit „Muttis Kinder“
- 2011 – Kulturpreis „Freiburger Leiter 2011“ mit „Muttis Kinder“
- 2010 – „Ward Swingle Award“, „Audience-Award“ (Comedy) & „Award for outstanding Performance“ (Pop) bei der „12. Internationalen A Cappella Competition“ im Rahmen des vokal.total.2010-Festivals in Graz mit „Muttis Kinder“
- 2009 – „Großer Hersfeld-Preis“ 2009 für Claudia Graue & Robert Gallinowski
- 2007 – „Film des Jahres“ für Marie (Regie/Buch: Andreas Ehrig, Christian Dzubiel, Claudia Graue – nach einer Vorlage von Fritz Kater) – , Festival im Stadthafen, Rostock
- 2004 – „Jugend kulturell Förderpreis 2004“ mit „Muttis Kinder“
Einzelnachweise
Weblinks
- Website von Claudia Graue
- Claudia Graue in der Internet Movie Database (englisch)
- „Kult-Hits einmal ganz anders“ - Konzertkritik der B.Z. zu „Muttis Kinder“ - Greates Hitst vom 28. November 2018
- „Alle Facetten der Stimme ausgereizt“ - Konzertkritik des Schwarzwälder Boten zu „Muttis Kinder“ - Das epische Pogramm vom 23. Juni 2018
- Simeliberg ist Hörspiel des Monats Begründung der Deutschen Akademie für Darstellende Künste, vom 7. April 2018
- Simeliberg in der ARD-Hörspieldatenbank
- „Hut oder Elefant?“ ZEIT-Hörspielkritik zu Der kleine Prinz vom 13. Oktober 2016
- FOCUS-Artikel über die Premiere von Aschenbrödel und der gestiefelte Kater vom 18. November 2013
- LIVEUNDLUSTIG Premierenkritik zu „Muttis Kinder“ - Unveröffentlichte Hits vom 17. März 2013
- Großer Hersfeldpreis für Claudia Graue und Robert Gallinowski vom 5. Juli 2009