Constance Towers (* 20. Mai 1933 in Whitefish, Montana) ist eine US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin.

Leben

Herkunft und Ausbildung

Towers wurde 1933 (nach anderen, aber wohl nicht zutreffenden Angaben 1934) als Constance Mary Towers als Tochter von Harry J. Towers und dessen Ehefrau Ardath L. (Reynolds) Towers geboren. Bereits als Kind hatte sie den Wunsch, Opernsängerin zu werden. Towers erhielt, ihren eigenen Angaben auf ihrer offiziellen Webseite zufolge, im Alter von elf Jahren ein Vertragsangebot von Paramount Pictures, das ihre Eltern jedoch ablehnten.

Nach dem Umzug ihrer Familie nach New York City studierte Towers Schauspiel und Gesang an der Juilliard School of Music und an der American Academy of Dramatic Arts.

Theater

Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie bei Sommertheateraufführungen von Musicals. Ab den 1960er Jahren arbeitete Towers als Bühnendarstellerin insbesondere als Musicaldarstellerin. 1960 sang sie an der Civic Light Opera in Los Angeles die Sarah Brown in dem Musical Guys and Dolls. 1965 gab sie ihr Debüt am Broadway in der musikalischen Komödie Anya von Robert Wright und George Forrest. Es folgten weitere Broadway-Engagements in The Engagement Baby (1970), Ari (1971) und The Speed of Darkness (1991). Ihr größter Erfolg am Broadway war die Rolle der Lehrerin Anna Leonowens in dem Musical The King and I (1977/1978), die sie dort an der Seite von Yul Brynner spielte.

Im Verlauf ihrer Karriere übernahm Towers zahlreiche weitere Musicalrollen: Julie Jordan in Carousel (1966 City Center Theatre, New York City), Julie LaVerne in Show Boat (1966 New York State Theatre, New York City), Maria Rainer in The Sound of Music (1973 Pittsburgh Civic Light Opera, Pittsburgh), Eliza Doolittle in My Fair Lady (1973 in Indianapolis) und die Titelrolle in Mame von Jerry Herman (1973 in Springfield). Mit The King and I (1976) und als Guinevere in Camelot (1962) ging sie in den Vereinigten Staaten auch auf Tournee.

Ihre Interpretation der Julie La Verne in Show Boat in einer Aufnahme der Produktion des New Yorker Lincoln Center Theatre von 1966 wurde im August 1966 auf Schallplatte veröffentlicht und ist mittlerweile auch als CD erschienen.

Towers übernahm immer wieder auch Rollen in Sprechstücken, so 1973 die Rolle der Eleonor Hilliard in dem Theaterstück An einem Tag wie jeder andere von Joseph Hayes am Arlington Park Theatre in Illinois. 2008 trat Towers in der Boulevardkomödie Six Dance Lessons in Six Weeks von Richard Alfieri am Falcon Theatre in Burbank, Kalifornien auf. Im Januar 2010 gastierte sie mit diesem Stück am Rose Theatre in Brampton, Kanada.

Film und Fernsehen

Towers spielte seit Anfang der 1950er Jahre in Kinofilmen und übernahm Fernsehrollen. Eine erste größere Kinorolle hatte sie 1955 in der Komödie Bring Your Smile Along von Blake Edwards. Der Durchbruch als Filmschauspielerin gelang ihr 1959 mit der Rolle der Hannah Hunter in John Fords Western Der letzte Befehl. Sie spielte darin eine mutige Plantagenbesitzerin aus dem Süden, die während des Sezessionskrieges von ihr verhasste Truppen der Nordstaaten in ihrem Haus aufnehmen muss und als Geisel genommen wird. 1960 spielte sie ein zweites Mal unter John Fords Regie Regie in dessen Western Mit einem Fuß in der Hölle an der Seite von Jeffrey Hunter.

Towers wurde im Kino mehrfach auf den Typus des „Bad Girl“ festgelegt. In dem Thriller Schock-Korridor von 1963 spielte sie unter der Regie von Samuel Fuller die Rolle einer Geliebten und Nackttänzerin. Ein Jahr darauf besetzte Fuller sie in seinem Filmdrama Der nackte Kuß als Prostituierte. Später hatte sie Kinorollen in dem Horrorfilm Das Relikt (1997) und in dem Thriller Ein perfekter Mord (1998).

Towers übernahm Episodenrollen und Gastrollen in zahlreichen amerikanischen Fernsehserien, unter anderem in Perry Mason, Detektiv Rockford – Anruf genügt, Fantasy Island, Mord ist ihr Hobby, L.A. Law – Staranwälte, Tricks, Prozesse, Der Nachtfalke, MacGyver, Matlock, Baywatch – Die Rettungsschwimmer von Malibu und Criminal Minds.

1993 spielte sie die Rolle der Botschafterin Taxco in der Episode The Forsaken in der Serie Star Trek: Deep Space Nine. Von 1997 bis 2017 verkörperte sie die wiederkehrende Serienrolle der bösen und intriganten Matriarchin Helena Cassadine in der US-Fernsehserie General Hospital.

Privates

Constance Towers war in erster Ehe mit Eugene C. McGrath verheiratet; die Ehe wurde geschieden. In zweiter Ehe war Towers von 1974 bis zu seinem Tod 2018 mit dem Schauspieler und früheren amerikanischen Botschafter in Mexiko, John Gavin, verheiratet. Towers ist Mutter von vier Kindern, einem Sohn und einer Tochter aus ihrer ersten Ehe und zwei Töchtern aus ihrer zweiten Ehe. Sie lebt in Los Angeles.

Filmografie (Auswahl)

Commons: Constance Towers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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