Madagaskardajal

Madagaskardajal (Copsychus albospecularis), Männchen

Systematik
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae)
Unterfamilie: Eigentliche Fliegenschnäpper (Muscicapinae)
Tribus: Copsychini
Gattung: Copsychus
Art: Madagaskardajal
Wissenschaftlicher Name
Copsychus albospecularis
(Eydoux & Gervais, 1836)

Der Madagaskardajal (Copsychus albospecularis) ist ein endemisch auf Madagaskar vorkommender Vogel aus der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae).

Merkmale

Madagaskardajale erreichen eine Körperlänge von 18 Zentimetern und ein Gewicht von 21 bis 24 Gramm. Zwischen den Geschlechtern besteht ein deutlicher Sexualdimorphismus. Die Männchen sind überwiegend glänzend schwarz gefärbt. Lediglich ein schmaler Streifen auf den Flügeln, die unteren Steuerfedern und zuweilen der Bauchbereich sind weiß. Die Weibchen zeigen bei ähnlicher Zeichnung ein mattes, dunkles Grau bis Braun in den beim Männchen schwarz gefärbten Bereichen.

Stimme

Der Gesang besteht aus einer Aneinanderreihung von klaren, hohen Noten und Trillern, die ruhig vorgetragen werden. Die Vögel sind in der Lage, den Gesang anderer Arten zu imitieren.

Ähnliche Arten

Dem Madagaskardajal zeichnungsmäßig sehr ähnlich ist der Seychellendajal (Copsychus sechellarum). Da diese Art auf den Seychellen endemisch vorkommt, gibt es keine geographische Überlappung mit Copsychus s albospecularis.

Verbreitung, Unterarten und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet der Madagaskardajale umfasst die gesamte Insel Madagaskar. Sie kommen dort in den verschiedensten Biotopen vor und sind sowohl in trockenen Küstengebieten, Regen- und Mangrovenwäldern als auch in Bananen-, Kakao- oder Kaffeeplantagen sowie in Gartenanlagen heimisch. Die Höhenverbreitung reicht bis auf 1800 Meter. Neben der im Nordosten Madagaskars vorkommenden Nominatform Copsychus albospecularis albospecularis sind zwei weitere Unterarten bekannt:

Lebensweise

Die Vögel ernähren sich in erster Linie von verschiedenen Insekten, beispielsweise von Ameisen, Käfern, Heuschrecken und Raupen sowie Spinnen, Landasseln und Würmern, die bevorzugt vom Erdboden aufgelesen werden. Zuweilen werden auch Wirbeltiere erbeutet, beispielsweise kleine Geckos oder Froschlurche. Beeren dienen nur gelegentlich als Nahrung. Die Hauptbrutsaison fällt in die Monate September bis Dezember. Einzelne Nester wurden auch noch im Februar oder bis in den Juni gefunden. Das tassenförmige Nest wird aus Gräsern, Blattstielen, Moos und Tierhaaren gefertigt und in Erdmauern, in Baumhöhlen hinter hängender Vegetation oder auch in Bananenbäumen platziert und mit zwei bis fünf blaugrünen und leicht grauviolett gesprenkelten Eiern bestückt. Die Brut- und Nestlingszeit beträgt jeweils 13 Tage. Nach dem Ausfliegen werden die Jungen noch einige Tage von den Eltern versorgt. Die Vögel erleiden zuweilen Verluste, da sie ein beliebtes Jagdobjekt des Madagaskarsperbers (Accipiter madagascariensis) sind.

Gefährdung

Der Madagaskardajal ist auf Madagaskar weit verbreitet und nicht selten. Er wird demzufolge von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als least concern = nicht gefährdet“ klassifiziert.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 N. Collar (2017). Madagascar Magpie-robin (Copsychus albospecularis). In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie & E. de Juana (eds.). Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona. (eingesehen bei https://birdsoftheworld.org/bow/home am 19. März 2017).
  2. Vorkommen
  3. IOC Word Bird List
  4. IUCN Red List

Literatur

  • Josep del Hoyo, Andrew Elliott, David A. Christie: Handbook of the Birds of the World, Old World Flycatchers to Old World Warblers. Band 11, Lynx Edicions, 2006, ISBN 978-84-96553-06-4.
Commons: Madagaskardajal (Copsychus albospecularis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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