Corpus iuris Fridericianum war die am 26. April 1781 verkündete preußische Zivilprozessordnung. Angefertigt und ausgearbeitet von Carl Gottlieb Svarez (1746–1798) und Großkanzler Johann Heinrich Casimir Graf von Carmer (1720–1801), der Chef de justice von Friedrich II. war. Das Corpus iuris Fridericianum war das Ergebnis einer lange vorgeplanten Zivilprozeßrechtsreform.

Das letztlich unvollendet gebliebene Gesetz orientierte sich weitgehend am römischen Recht und wurde 1794 durch das naturrechtlich geprägte Preußische Allgemeine Landrecht abgelöst. Eine nahezu parallele Entwicklung nahm Österreich mit dem im Jahr 1766 geschaffenen, jedoch nicht in Kraft getretenen Codex Theresianus, dessen Inhalte 1811 letztlich im ABGB aufgingen.

Literatur

  • Corpus Juris Fridericianum. Buch 1: Von der Prozeß-Ordnung. 4 Teile. Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften, Berlin 1781. Nachdruck: Keip, Goldbach 1994. ISBN 3-8051-0223-2
  • Friedrich Ebel: 200 Jahre preußischer Zivilprozeß. Das Corpus Juris Fridericianum vom Jahre 1781. De Gruyter, Berlin 1982. ISBN 3-11-008905-X

Einzelnachweise

  1. über den Weg des Josephinischen Gesetzbuches
  2. Jan Dirk Harke: Römisches Recht. Von der klassischen Zeit bis zu den modernen Kodifikationen. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57405-4 (Grundrisse des Rechts), § 3 Rnr. 5.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.