Aidabaleten | ||
---|---|---|
Daten | ||
Fläche | 99,39 km² | |
Einwohnerzahl | 6.926 (2022) | |
Chefe de Suco | Francisco Fontes (Wahl 2016) | |
Aldeias | Einwohner (2015) | |
Aidabaleten | 574 | |
Biacou | 579 | |
Harame | 504 | |
Meguir | 537 | |
Sulilaran | 758 | |
Tasi Mean | 955 | |
Tutubaba | 1531 | |
|
Aidabaleten ist der Name zweier osttimoresischer Orte im Suco Aidabaleten (Verwaltungsamt Atabae, Gemeinde Bobonaro).
Aidabaleten an der Küste
Aidabaleten liegt an der Küste im Nordwesten des Sucos auf einer Meereshöhe von 113 m. Es ist der Verwaltungssitz des Verwaltungsamts Atabae, weswegen es auch immer wieder als „Atabae“ bezeichnet wird. Der Ort Atabae liegt aber im Suco Rairobo.
Das Siedlungszentrum besteht aus mehreren zusammenhängenden Orten. Aidabaleten selbst liegt am Südufer des Berita, nördlich befindet sich nur der Ort Malebauk. Östlich grenzt an Aidabaleten der Ort Talilaran und südlich Merdeka. Weiter nach Süden befinden sich Tutubaba (Tutu Baba), Malarara, Fatumolin (Fatumulin, Fatumulih) und Fatulagung. Südlich des Siedlungszentrums mündet der Fluss Fatumolin in die Sawusee.
In Aidabaleten gibt es eine Grundschule (Escola Primaria Tutubaba) und eine Schule zur Vorbereitung auf die Sekundärstufe. Durch den Ort geht die nördliche Küstenstraße, eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen des Landes. Über die Flüsse führen Brücken. Eine weitere Überlandstraße geht Richtung Osten zum Ort Atabae.
Aidabaleten im Landesinneren
Das Dorf Aidabaleten liegt im Osten des Sucos auf einer Meereshöhe von 371 m.
Der Suco
Im Suco leben 6.926 Einwohner (2022), davon sind 3.622 Männer und 3.304 Frauen. Im Suco gibt es 1.297 Haushalte. Über 85 % der Einwohner geben Kemak als ihre Muttersprache an. Über 10 % sprechen Tetum Prasa, kleine Minderheiten Tetum Terik und Habun.
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Aidabaleten eine Fläche von 116,21 km². Nun sind es 99,39 km². Der Suco liegt im Westen des Verwaltungsamts Atabae. Östlich liegen die drei anderen Sucos des Verwaltungsamts Rairobo, Atabae und Hataz. Südlich liegt das Verwaltungsamt Balibo mit seinen Sucos Leolima und Sanirin, nördlich befindet sich der Suco Vatuboro (Verwaltungsamt Maubara, Gemeinde Liquiçá). Die Nordgrenze bildet der Fluss Lóis, der hier in die Sawusee mündet. Durch den Norden des Sucos fließt aus Rairobo kommend der Fluss Berita. Von der südlichen Grenze Rairobos zu Aidabaleten kommt der Fatuburu, der sich mit dem in Aidabaleten entspringenden Fluss Hatabluturo vereinigt und dann den Fatumolin bildet. Dieser mündet kurz darauf in die Sawusee. Die Grenze zum Suco Atabae bildet der Hatoleai, der genauso wie die in Aidabaleten entspringenden Flüsse Meuculi und Matenua, nach Osten abfließt. Sie münden alle in den Nunura, der später wieder in den Lóis fließt. An der Küste im Süden liegen kleinere Seen, wie der Lago Hatsun und der Lago Biacou. Die Südwestspitze desSucos bildet das Kap Fatu Sue.
Im Norden liegen nah dem Lóis die Dörfer Nunagbae, Tasi Mean und Kailokolaran. Am Nordufer des Berita liegt der Ort Malebauk, südlich das Siedlungszentrum des Verwaltungssitzes Aidabalaten. Es liegt an der Küste und reicht bis zum Ort Fatumolin am Nordufer des gleichnamigen Flusses. Die nördliche Küstenstraße, die im Suco zuerst aus Rairobo kommend dem Lóis folgt, führt ab Kailokolaran dem Küstenverlauf. An ihr liegen südlich des Siedlungszentrums Aidabalaten die Dörfer Makate, Cotalaran (Kotalaran), Enelaran und, am Lago Biacou, Biacou (Biacau). Hier schwenkt die Küstenstraße in das Landesinnere. An ihr liegen dann an der Grenze zu Balibo die Dörfer Biahian, Meguir (Migir, Megir), Meletaran (Melelaram) und Kilibain. Im Landesinneren, in Richtung Grenze zu Hataz, liegen die Dörfer (von Nordost, nach Südwest) die Dörfer Aidabaleten, Biarua, Pasmaten, Farumea (Fatumea), Letelaran, Hatumaleha, Damlaran, Malepun und Aikau. Neben jener in Aidabaleten, gibt es Grundschulen in Kailokolaran, Enelaran, Biacou (Escola Primaria Biacou), Aikau, Meguir, Farumea und Hatumaleha.
Im Suco befinden sich die sieben Aldeias Aidabaleten, Biacou, Harame, Meguir, Sulilaran, Tasi Mean und Tutubaba.
Geschichte
In Cotubaba (heute Tutubaba), kam es 1865 zu einem Angriff auf portugiesische Truppen durch timoresische Krieger. Der Herrscher von Atabae rebellierte im Jahr 1893 zusammen mit dem Liurai von Maubara gegen die portugiesischen Kolonialherren. Portugal reagierte mit dem Beschuss der Küste durch die 13 Geschütze der Dampfschiff-Korvette Sa de Bandeira.
1893 rebellierten die Herrscher von Atabae und Maubara. Cotubaba stellte sich an die Seite von Portugal und erhielt daher auch Entschädigungen in Form von Geld, Büffeln und Schweinen von Atabae, als es am 14. Juli kapitulierte. Als 1894 aber erneut die Reiche im Westen der Kolonie rebellierten, wurde Cotubaba Ziel einer Vergeltungsaktion durch Gouverneur José Celestino da Silva. Der Ort wurde 1895 dem Erdboden gleichgemacht und jeder Einwohner, der nicht fliehen konnte, getötet. Alexander Mau Mali, der Liurai von Cotubaba und zahlreiche andere Kemak flohen in das niederländische Westtimor und ließen sich in Fatukmetan (Desa Kenebibi, Regierungsbezirk Kakuluk Mesak), vier Kilometer östlich von Atapupu nieder. 1897 erklärten die Portugiesen das Reich von Cotubaba für aufgelöst.
Ab Oktober 1975 nutzten indonesische Truppen das Chaos vor dem Abzug der portugiesischen Kolonialherren in Osttimor und besetzten nach und nach die Kreise Bobonaro, Cova Lima und Oe-Cusse Ambeno. Noch Anfang November leisteten Kämpfer der FRETILIN unter Aquiles Freitas Soares in Atabae Widerstand. Ab Mitte November beschossen die Indonesier Aidabaleten von See aus. Am 26. November stellten die Osttimoresen den Widerstand ein und die Indonesier besetzten den Ort am Morgen des 28. Novembers. Daraufhin entschloss sich die FRETILIN am selben Tag die Unabhängigkeit Osttimors zu erklären, in der Hoffnung, dass die Vereinten Nationen das neue Land anerkennen und unterstützen würden. Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Osttimor wurde völkerrechtswidrig komplett annektiert und erlangte erst wieder 2002 seine Unabhängigkeit.
Am 11. Dezember 2000 wurde ein australischer Soldat der INTERFET in Aidabaleten durch eine Explosion verletzt. Als Täter vermutete man eine pro-indonesische Miliz.
Nah dem Hauptort Aidabaleten überfielen am 24. Februar 2003 zehn ehemalige Mitglieder einer pro-indonesischer Miliz einen Bus. Zwei Menschen wurden getötet, mehrere weitere verletzt. Nepalesische UN-Soldaten verwundeten einen Angreifer, der später an seinen Verletzungen starb. Weitere fünf wurden gefangen genommen.
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Manuel Mendes zum Chefe de Suco gewählt. Bei den Wahlen 2009 gewann Alberto Fontes und 2016 Francisco Fontes.
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Aidabaleten (tetum; PDF; 8,5 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Aidabaleten (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Atabae (tetum)
Einzelnachweise
- 1 2 3 Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des vom 23. September 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 23. November 2016.
- 1 2 Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- 1 2 Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
- 1 2 UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 8. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 535 kB)
- ↑ Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- ↑ Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Aidabaleten (tetum; PDF; 8,5 MB)
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- 1 2 Timor-Leste GIS Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- ↑ Prostar Sailing Directions 2005 Borneo, Jawa, Sulawesi and Nusa Tenggara Enroute, S. 174, 2005.
- ↑ Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- 1 2 History of Timor – Technische Universität Lissabon (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 824 kB)
- ↑ Andrey Damaledo: Divided Loyalties: Displacement, belonging and citizenship among East Timorese in West Timor, ANU press, 2018, ff.&q=Deribate#v=onepage eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Jill Jolliffe. East Timor: Nationalism and Colonialism. Queensland: University of Queensland Press, 1978. OCLC 4833990
- ↑ ETAN, When East Timor first flew its flag in defiance
- ↑ Asia Pacific Solidarity Network: Sydney Morning Herald, 12. Dezember 2000, Australian soldier injured in militia attack (Memento des vom 14. Juni 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ U.S. Department of State, 28. Februar 2005, East Timor
- ↑ U.S. Department of State, 25. Februar 2004, East Timor:Country Reports on Human Rights Practices
- ↑ Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 17. Juni 2020.