Orinoko-Krokodil

Orinoko-Krokodil (Crocodylus intermedius)

Systematik
ohne Rang: Sauropsida
ohne Rang: Archosauria
Ordnung: Krokodile (Crocodylia)
Familie: Echte Krokodile (Crocodylidae)
Gattung: Crocodylus
Art: Orinoko-Krokodil
Wissenschaftlicher Name
Crocodylus intermedius
Graves, 1819

Das Orinoko-Krokodil (Crocodylus intermedius) ist eine Art der Echten Krokodile (Crocodylidae). Die Art ist gemäß der Roten Liste des IUCN vom Aussterben bedroht.

Merkmale

Das Orinoko-Krokodil gehört zu den großen Krokodilarten und kann wahrscheinlich eine Körperlänge von sechs Metern oder mehr erreichen. Es ist hell- bis olivbraun gefärbt und besitzt eine leicht dunklere Zeichnung aus Querbändern am Schwanz. Vom Spitzkrokodil (Crocodylus acutus), welches in einigen Gegenden sympatrisch mit ihm auftritt, unterscheidet es sich vor allem durch die spitzere und schmale Schnauze sowie die symmetrisch angeordneten Schuppen auf dem Rückenpanzer.

Verbreitung

Der Lebensraum des Orinoko-Krokodils liegt vermutlich vor allem im Bereich der größeren Flüsse im Süßwasserbereich des Orinoco in Kolumbien und Venezuela. Genauere Angaben werden durch die starke Verwechslungsgefahr mit dem Spitzkrokodil erschwert, das vornehmlich im Mündungsbereich des Flusses auftritt.

Lebensweise

Das Orinoko-Krokodil ernährt sich wahrscheinlich vor allem von Fischen, die es mit der schmalen Schnauze sehr gut packen und halten kann. Daneben fängt es jedoch auch Amphibien, andere Reptilien, Vögel und Säugetiere. Verbürgte Berichte darüber, dass diese Krokodile Menschen attackiert hätten gibt es nicht, allerdings berichteten frühe Reisende davon.

Das Brutverhalten der Tiere ist weitgehend unbekannt, wie alle anderen amerikanischen Krokodile ist es ein Grubennister.

Gefährdung

Das Orinoko-Krokodil wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten des IUCN als vom Aussterben bedroht geführt (Stand 2017). Besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Art für den Handel mit Krokodilhäuten stark bejagt, was zu einem drastischen Rückgang der Population führte. Heute ist die Art vor allem durch Habitatverlust, Tötung zur Gewinnung von Fleisch und Eiern als Lebensmittel und den Handel mit Jungtieren bedroht. Die Population wird auf 90–254 adulte Tiere geschätzt, die auf 34 Unterpopulationen zersplittert sind. Die Bestände nehmen vermutlich weiter ab.

Taxonomie

Kladogramm der nächsten Verwandtschaftsverhältnisse, anhand von DNA-Analysen einer Studie von Lee und Yates aus dem Jahr 2018:

 Crocodylinae 

Voay (ausgestorben)


 Crocodylus 



Crocodylus anthropophagus


   

Crocodylus thorbjarnarsoni



   

Crocodylus palaeindicus


   

Crocodylus Tirari Wüste †




   
 Asien + Australien 


Crocodylus johnstoni Australien-Krokodil


   

Crocodylus novaeguineae Neuguinea-Krokodil


   

Crocodylus mindorensis Philippinen-Krokodil




   

Crocodylus porosus Salzwasserkrokodil


   

Crocodylus siamensis Siam-Krokodil


   

Crocodylus palustris Sumpfkrokodil





 Afrika + Neue Welt 


Crocodylus checchiai


   

Crocodylus falconensis



   

Crocodylus suchus Westafrikanisches Krokodil


   

Crocodylus niloticus Nilkrokodil


 Neue Welt 


Crocodylus moreletii Beulenkrokodil


   

Crocodylus rhombifer Kubakrokodil



   

Crocodylus intermedius Orinoko-Krokodil


   

Crocodylus acutus Spitzkrokodil










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Literatur

  • Charles A. Ross (Hrsg.): Krokodile und Alligatoren – Entwicklung, Biologie und Verbreitung, Orbis Verlag Niedernhausen 2002
  • Joachim Brock: Krokodile – Ein Leben mit Panzerechsen, Natur und Tier Verlag Münster 1998
Commons: Orinoko-Krokodil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Balaguera-Reina, S.A., Espinosa-Blanco, A., Antelo, R., Morales-Betancourt, M. & Seijas, A.: IUCN Red List of Threatened Species: Orinoco Crocodile. 19. Oktober 2017, abgerufen am 7. April 2020.
  2. Crocodilian Species - Orinoco Crocodile (Crocodylus intermedius). Abgerufen am 7. April 2020.
  3. M. S. Y. Lee & A. M. Yates (2018): Tip-dating and homoplasy: reconciling the shallow molecular divergences of modern gharials with their long fossil record. Proceedings of the Royal Society B Proc Biol Sci. 2018;285(1881):20181071. doi:10.1098/rspb.2018.1071
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