Cyanea giffardii
Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Unterfamilie: Lobeliengewächse (Lobelioideae)
Gattung: Cyanea
Art: Cyanea giffardii
Wissenschaftlicher Name
Cyanea giffardii
Rock

Cyanea giffardii (englische Namen: „Kilauea Mauna Cyanea“, „Giffard’s Cyanea“) ist eine ausgestorbene hawaiische Pflanzenart aus der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae). Sie war endemisch auf der Hauptinsel Hawaiʻi. Benannt wurde sie 1918 durch Joseph Francis Rock nach Walter M. Giffard, einem Geschäftsmann und Gartenenthusiasten aus Honolulu.

Beschreibung

Cyanea giffardii war von seiner Wuchsform ein palmartiger Baum, der Wuchshöhen von 5 bis 10 Meter erreichte. Der Stamm hatte an der Basis einen Durchmesser von 15 Zentimeter. Die fahlgraue bis grüne Rinde war glatt und mit Blattnarben bedeckt, die von abgefallenen Blättern herrührten.

Die Blattstiele waren 3,5 bis 6,5 Zentimeter lang. Die verkehrtlanzettlichen Laubblätter erreichten eine Länge von 50 bis 60 Zentimeter und Breite von 12 bis 15 Zentimeter. Der Blattrand war wellig und fein gezähnt. Die Blattoberseite war dunkelgrün, glatt und glänzend. An der Unterseite waren die Blätter hell, matt und vor allem an den Blattadern behaart. Die Mittelrippe des Blattes war kräftig und vorspringend, genau wie die Seitenadern, die nahe am Blattrand bogenförmig miteinander verbunden waren.

Die blattachselständigen Blütenstände hingen an 10 bis 16 Zentimeter langen und 1 Zentimeter dicken Stielen unter den Blättern. Der Blütenstand enthielt 1,5 bis 3 Zentimeter lange und 0,3 bis 0,5 Zentimeter breite, runde Hochblättern sowie fünf bis zehn gekrümmte, schwarzviolette Einzelblüten, die bis zu 80 Millimeter lang waren. Die kugelförmigen Beeren wiesen einen Durchmesser von 2,5 Zentimeter auf und beinhalteten hunderte von Samen.

Auf Grund ihrer Blütenform könnten Vogelarten, wie der Iiwi, die Krausschwänze oder der Akialoa mögliche Bestäuber (Ornithophilie) gewesen sein.

Vorkommen und Lebensraum

Cyanea giffardii wuchs auf den Vulkanböden leicht abfallender Hänge in Höhenlagen zwischen 610 und 760 Meter NN und war auf feuchte Wälder in der Nähe von Glenwood, Hawaiʻi beschränkt.

Aussterben

Der größte Teil des Waldes bei Glenwood wurde durch Landwirtschaft und Urbanisierung zerstört. Eine weitere Bedrohung ging von Schweinen, Ratten, invasiven Schnecken und Gräsern aus. Diese Art wurde nur einmal im Jahre 1917 gesammelt. Seitdem wurden die Wälder stark zerstört. Biologen, die später nach dieser Pflanze suchten, blieben erfolglos.

Literatur

  • Warren L. Wagner, Derral R. Herbst, S. H. Sohmer: Manual of the Flowering Plants of Hawai'i. University of Hawai'i Press, 1999.
  • Walton Beacham: World Wildlife Fund Guide to Extinct Species of Modern Times, 1997. ISBN 0933833407
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