Der Döhrener Friedhof in Hannover ist ein denkmalgeschützter ehemaliger Friedhof im Stadtteil Döhren. Standort der heute zum Park umgewandelten Grünfläche ist das Karree zwischen der Fiedelerstraße, Helenenstraße, Ziegelstraße und Abelmannstraße.
Geschichte
Der Friedhof wurde im Jahr 1810 mitten in der sogenannten Franzosenzeit angelegt und 1920 aufgelassen. Die Anzahl der vergleichsweise wenigen erhaltenen Grabmäler erklärt sich daraus, dass auf dem Gebiet des ab 1919 geplanten Stadtfriedhofs Seelhorst zuvor bereits eine zweite Bestattungsfläche für die Bürger aus Döhren (1,58 Hektar) und Wülfel (1,15 Hektar) angelegt worden war.
Erst nach der Schließung des alten Döhrener Friedhofes wurde auf seinem Gelände ein Mahnmal für die im und nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg Gefallenen und Kriegsopfer Döhrens aufgestellt. Die namentlich gelisteten Opfer – auch aus dem Stadtteil Waldhausen – sollen an zentraler Stelle den Hinterbliebenen einen Ort der Trauer und des Gedenkens ermöglichen.
2011 schlug die Umgestaltung des Eingangsbereiches mit Bänken und Blumen und einer Wegebefestigung mit einer Investition von insgesamt 235.000 Euro zu Buche. Der Umweltdezernent Hans Mönninghoff und die Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck eröffneten die neugestaltete Anlage. Im selben Jahr waren vom Bezirksrat Döhren-Wülfel für die Restaurierung der denkmalgeschützten Grabmäler rund 5.400 Euro als Zuschuss bewilligt worden. Erheblich preiswerter fiel die Aufstellung einer Spenderbox für Hundekot-Tüten aus.
Erhaltene Grabdenkmäler (unvollständig)
- Familiengrab des Hermann Fiedeler, Namensgeber der 1902 angelegten Fiedelerstraße und den 1905 angelegten Fiedelerplatz
Siehe auch
Literatur
- Michael Zgoll: Zentrale Naherholung / Historischer Friedhof in Döhren umgestaltet in der online-Ausgabe der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) vom 7. Juli 2011, zuletzt abgerufen am 15. Juli 2012
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 2, Bd. 10.2, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1985, ISBN 3-528-06208-8, Döhren, in Addendum zu Bd. 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 19f.
- 1 2 Peter Schulze: Friedhöfe. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 193–196, hier: S. 195.
- ↑ Anmerkung: Die genaue Ortsangabe erschließt sich erst über die Geokoordinaten, die oben rechts über diesem Artikel angegeben sind (dort anklicken!)
- ↑ Ulrich Prote (V.i.S.d.R), Beate Räckers (Text), Cordula Wächter, Silke Beck: Stadtfriedhof Seelhorst, hrsg. vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover, August 2020, Broschüre oder herunterladbar als PDF-Dokument
- ↑ siehe zum Beispiel dieses Foto des Mahnmals
- ↑ Michael Zgoll: Zentrale Naherholung / Historischer Friedhof in Döhren umgestaltet (siehe Literatur)
- ↑ Michael Zgoll: Zuschüsse /Bezirksrat Döhren-Wülfel unterstützt Vereine und Institutionen, online-Ausgabe der HAZ vom 6. Oktober 2011, zuletzt abgerufen am 15. Juli 2012
- ↑ Michael Zgoll: Döhren-Wülfel / Spitzenreiter bei Tütenspendern in der online-HAZ vom 21. März 2012, zuletzt abgerufen am 15. Juli 2012
- ↑ Helmut Zimmermann: Fiedelerstraße. In: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 78
- ↑ Helmut Zimmermann: Fiedelerplatz. In: Die Straßennamen …, S. 78
- 1 2 siehe auch die unter dem Abschnitt Weblinks hochgeladenen, verschiedenen (Foto)Dokumente
Koordinaten: 52° 20′ 17,3″ N, 9° 45′ 50,5″ O