Daimler und Benz Stiftung
Rechtsform Stiftung bürgerlichen Rechts
Gründung 8. August 1986
Gründer Daimler-Benz AG
Sitz Stuttgart
Geschäftsstelle Ladenburg
Vorläufer Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung
Zweck Wissenschaftsförderung
Vorsitz Julia Arlinghaus
Lutz H. Gade
Geschäftsführung Jörg Klein
Stiftungskapital ca. 150 Mio. Euro (2021)
Website www.daimler-benz-stiftung.de

Die Daimler und Benz Stiftung (ehemals Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung) ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Der Sitz ist Stuttgart; die Geschäftsstelle der Stiftung befindet sich im ehemaligen Wohnhaus der Familie Benz in Ladenburg.

Geschichte

Die Stiftung wurde 1986 aus Anlass des 100. Jubiläums der Erfindung des Automobils, als „Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung“ von der Daimler-Benz AG, heute Mercedes-Benz Group AG, gegründet. Sie ist benannt nach den beiden Unternehmensgründern Gottlieb Daimler und Carl Benz. Durch einen Beschluss des Kuratoriums der Stiftung wurde im März 2010 der Name in „Daimler und Benz Stiftung“ geändert.

Zweck der Stiftung ist laut Satzung die Klärung der Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Umwelt und Technik. Hierzu fördert sie den fachübergreifenden wissenschaftlichen Dialog und interdisziplinäre Forschungsvorhaben. Mit ihrem Stipendienprogramm für Postdoktoranden und Juniorprofessoren unterstützt die Stiftung junge Wissenschaftler sämtlicher Disziplinen.

Organe der Stiftung sind der Vorstand und der Stiftungsrat. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern, zurzeit Julia Arlinghaus und Lutz Gade. Der Stiftungsrat hat laut Satzung neun Mitglieder, wovon drei Mitglieder vom Vorstand der Mercedes-Benz Group AG und der Daimler Truck AG und je ein Mitglied vom jeweiligen Gesamtbetriebsrat der beiden Unternehmen benannt werden. Vier weitere Mitglieder werden kooptiert. Der 2021 verstorbene langjährige Vorstandsvorsitzende der Daimler-Benz AG Werner Breitschwerdt war Ehrenvorsitzender des Stiftungsrats. Zu den bekannten Persönlichkeiten des aktuellen Stiftungsrates gehören u. a. Renata Jungo-Brüngger, Michael Brecht, Hartmut Hillmer und Oliver Bendel.

Forschen

Die Daimler und Benz Stiftung versteht sich als zugleich operativ tätige und fördernde Stiftung mit verschiedenen Förderformaten. Die „Ladenburger Kollegs“ stellen eine Schwerpunktförderung der Stiftung dar. Das Format bietet Wissenschaftlern die Möglichkeit, innerhalb eines interdisziplinären Forschungsverbunds Themenstellungen über einen längeren Zeitraum zu bearbeiten. Hierzu veröffentlicht die Stiftung in unregelmäßigen Abständen Ausschreibungen. Die „Ladenburger Diskurse“ bieten ein Forum, in dem Wissenschaftler und Experten aus der Praxis gesellschaftlich bedeutende Forschungsthemen erörtern. Die Diskurse stehen sämtlichen Disziplinen offen – Themen können sowohl von Wissenschaftlern eingebracht als auch von der Stiftung initiiert werden. Die Stiftung fördert zudem in kleinerem Umfang wissenschaftliche Tagungen und Forschungsprojekte, häufig in Kooperation mit anderen Stiftungen und Einrichtungen.

Fördern

Ein besonderes Augenmerk legt die Stiftung auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Jedes Jahr erhalten zwölf ausgewählte Postdoktoranden, Juniorprofessoren bzw. Leiter junger Forschungsgruppen ein Stipendium der Stiftung. Es soll ihre berufliche Karriere gerade während der produktiven Phase nach ihrer Promotion stärken. Die Daimler und Benz Stiftung kooperiert in diesem Förderprogramm mit der Reinhard Frank-Stiftung, die Mittel für zwei Stipendien bereitstellt. Die Fördersumme beträgt für die Dauer von zwei Jahren 40.000 Euro pro Stipendium und kann beispielsweise zur Finanzierung wissenschaftlicher Hilfskräfte, technischer Ausrüstung, Forschungsreisen oder zur Teilnahme an Tagungen flexibel verwendet werden. Durch regelmäßige Treffen der jungen Wissenschaftler dieses stetig wachsenden Stipendiaten-Netzwerks in Ladenburg fördert die Daimler und Benz Stiftung zugleich den interdisziplinären Gedankenaustausch. Das Förderprogramm steht Bewerbern sämtlicher wissenschaftlicher Disziplinen offen, es gibt keine thematischen Einschränkungen.

Einmal jährlich vergibt die Stiftung den mit 10.000 Euro dotierten „Bertha Benz-Preis“ an eine junge Ingenieurin, die sich durch eine wissenschaftlich hervorragende Promotion ausgezeichnet hat. Dieser Preis würdigt – in Anlehnung an Bertha Benz (1849–1944) – Pioniergeist, Mut und visionären Charakter und soll auf die Bedeutung von Frauen in den Ingenieurwissenschaften hinweisen. Die prominente Namensstifterin unternahm im Jahr 1888 gemeinsam mit ihren beiden Söhnen die erste Fernfahrt in einem von Carl Benz konstruierten Automobil. Mit ihrem Wissen und technischen Verständnis stand sie ihrem Ehemann zeitlebens zur Seite.

Austausch

Um den Wert der Wissenschaft für das Gemeinwesen sichtbar zu machen, fördert die Stiftung in unterschiedlichen Veranstaltungsreihen den Austausch zwischen Forschern und Öffentlichkeit.

Publikationen (Auswahl)

Die Stiftung unterstützt Publikationen, die aus ihren Förderprojekten hervorgehen, aber auch Veröffentlichungen, die im Zusammenhang mit von ihr initiierten Veranstaltungsformaten oder von ihr geförderten externen Tagungen veranlasst werden.

Einzelnachweise

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