Der Daruma (japanisch だるま) ist einer der beliebtesten Glücksbringer in Japan. Er besteht aus Pappmaché und wird mit einem Gewicht beschwert, damit er nicht umfallen kann. Somit macht er Mut, sich in jeder Situation wieder aufzurichten. Oft wird er in buddhistischen Tempeln verkauft. Auf den Darumafiguren stehen die japanischen Schriftzeichen für Glück oder Erfolg.
Übersicht
Die Figur stellt den buddhistischen Mönch und Zen-Patriarchen Bodhidharma (達磨, Daruma – daher der Name der Figur) dar. Die Darstellung der Figur ohne Arme und Beine geht darauf zurück, dass der Mönch angeblich neun Jahre im Meditationssitz vor einer Felswand saß, um die Erleuchtung zu erlangen. Da man im Meditationssitz keine Arme und Beine braucht, fehlen sie auch bei dem Glücksbringer. Der Mönch soll außerdem Yoga und verschiedene Kampfkünste beherrscht haben und der Begründer der Shaolin-Kampfkünste sein. Der Sage nach soll Daruma einmal während dieser Meditation eingeschlafen sein. Als er aufwachte, ärgerte er sich dermaßen über diese Disziplinlosigkeit, dass er sich die Augenlider abschnitt, deshalb die großen Augen.
Daruma gilt als Helfer bei der Erfüllung von Wünschen. Zunächst wird ein Auge des Glücksbringers ausgemalt und er an einen Ort gestellt, an dem man möglichst jeden Tag vorbeikommt. Ist der Wunsch in Erfüllung gegangen, wird das andere Auge ausgemalt. Dann kann die Figur in einem Tempel verbrannt werden.
Im 18. Jahrhundert wird die Figur mit dem Steh-auf-Männchen vereint.
Schneemänner heißen in Japan „Schnee-Daruma“ (雪達磨, Yuki-Daruma).
Siehe auch
- Daruma-shū, ein früher Zweig des Zen-Buddhismus
Literatur
- Henry Punsmann: Daruma, a Symbol of Good Luck. In: Asian Folklore Studies, Jg. 21, 1962. (PDF; 800 kB)
- S. Noma (Hrsg.): daruma. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 273.