Dauerbrunst (auch Dauerbrunft, Dauerranz, Dauerrolligkeit) ist ein Krankheitsbild in der Veterinärmedizin, bei dem sich weibliche Tiere permanent in der Östrus-Phase des Sexualzyklus befinden und entsprechende Symptome und Verhaltensweisen aufweisen.

Die Dauerbrunst ist durch hohe Östrogen-Spiegel (Hyperöstrogenismus) gekennzeichnet und wird vor allem durch Ovarialzysten, seltener durch Eierstocktumoren oder durch Verabreichung von Futtermitteln mit Inhaltsstoffen mit Östrogenwirkung (z. B. Zearalenon) ausgelöst. Kaninchen und Frettchen sind besonders davon betroffen.

Der Anthropologe Rainer Knußmann wendet den Begriff übertragen beim Menschen an: „Beim Menschen besteht auch im weiblichen Geschlecht eine Dauerbrunst, während sich eine solche bei den Weibchen der höheren Primaten höchstens andeutet“.

Einzelnachweise

  1. Walter Baumgartner: Klinische Propädeutik der Haus- und Heimtiere. Enke, 8. Auflage 2014, ISBN 978-3830412151.
  2. Karl Wienert, Dauerbrunst und Follikelpersistenz: Experimentelle Untersuchungen an Kaninchen. 1936. 19 Seiten.
  3. Thomas Göbel, Anja Ewringmann: Heimtierkrankheiten: Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien. UTB, 2005, ISBN 9783825282677, S. 189.
  4. Johanna Hopfner, Hans-Walter Leonhard, Geschlechterdebatte: Eine Kritik. In: Erlanger pädagogische Studien, Julius Klinkhardt, 1996, S. 47, ISBN 378150834X.
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