David Heinrich Müller (geboren 6. Juli 1846 in Buczacz, Galizien, Kaisertum Österreich; gestorben 21. Dezember 1912 in Wien, Österreich-Ungarn) war ein österreichischer Orientalist, Semitist, Sprach- und Literaturwissenschaftler jüdischer Herkunft.
Leben
Müller studierte Orientalische Philologie an der Universität Wien, wo er am 17. März 1875 zum Dr. phil. promoviert wurde. Anschließend lehrte er dort als Dozent und ab 1881 als Professor Semitische Sprachen. Er arbeitete als Autor und Herausgeber wissenschaftlicher Werke und war auch an der von Georg Wissowa betreuten Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE) beteiligt. Im Jahr 1898/1899 leitete er eine Expedition nach Arabien. Verheiratet war er mit Charlotte Horowitz.
Seine Verdienste um die Orientalistik wurden mit der Ernennung zum k.u.k. Hofrat gewürdigt. Müller wurde einen Tag vor seinem Tod am 20. Dezember 1912 in den österreichischen persönlichen Adelsstand erhoben. Ein halbes Jahr später wurden seine Witwe Charlotte und seine beiden Söhne, der Jurist Stefan Müller und der Arzt Albert Müller, mit Diplom vom 29. Juli 1913 mit Namensmehrung „Edler von Deham“ ebenfalls in den österreichischen Adelsstand erhoben.
Literatur
- David Heinrich Müller. In: Ost und West. 1913, H. 2, Sp. 161–165 (Digitalisat).
- Maximilian Bittner: David Heinrich von Müller, gestorben am 21. Dezember 1912. In: Almanach der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Jg. 1913, Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1914.
- E. Gottschalk: Müller David Heinrich von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 410 f. (Direktlinks auf S. 410, S. 411).
- Stephan Procházka: Müller, David Heinrich Freiherr von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 354 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über David Heinrich Müller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über David Heinrich Müller im Onlinekatalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Anmerkungen
- ↑ PH RA 27 Müller, David Heinrich. Promotionsakt. Archivinformationssystem der Universität Wien. Auf UniVie.ac.at, abgerufen am 8. Oktober 2022.
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IX, Seite 254, Band 116 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1998.