David Hirschel Fraenkel (geboren 1707 in Berlin; gestorben am 4. April 1762 ebenda) war ein deutscher Juwelier und Rabbiner. Fraenkel war langjähriger Oberrabbiner Berlins, Talmudist, Lehrer und Förderer Moses Mendelssohns.
Leben
David Fraenkel stammte aus der angesehenen Familie Mirels (und wurde daher auch David Mirels genannt), lebte zunächst als Juwelier in Hamburg und Berlin und wurde wegen seiner großen Talmudgelehrsamkeit als Landesrabbiner nach Dessau berufen, wo Moses Mendelssohn sein Schüler wurde. Ab 1743 amtierte er bis zu seinem Tod als Oberlandes- und Stadtrabbiner in Berlin.
Er wandte sich von der herrschenden Pilpul-Methode ab und kehrte zur sachgemäßeren, „einfachen“ Erklärungsweise der älteren Talmudausleger zurück. Darüber hinaus studierte er intensiv den Jerusalemer Talmud und bewirkte eine kleine Renaissance des Studiums dieses bis dahin vernachlässigten Werkes.
Fraenkel wandte sich gegen die Auswüchse des so genannten Judeneides und leistete damit einen Beitrag zu seiner späteren gänzlichen Aufhebung.
Werke (Auswahl)
- Schejare korban (Ordnung Moed des Jer. Talmuds plus Kommentar und Erläuterungen), Dessau 1743
- Schejare korban (Ordnung Naschim), Berlin 1757
- Schejare korban (Ordnung Nesiqin), Berlin 1760 (nicht vollständig)
Literatur
- Nehemias Brüll: Fränkel, David. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 269 f.
- Elieser Landshuth: Toledoth ansche haschem. Berlin 1884.
- Max Freudenthal: Aus der Heimat Mendelssohns. Berlin 1900.
- Salomon Wininger: Große Jüdische National-Biographie. 1925 ff. Band 2.
- Eugen Pessen: Artikel David Hirschel Fraenkel. In: Jüdisches Lexikon. Berlin 1927, Band 2.