Deiphontes (altgriechisch Δηιφόντης Dēiphóntēs) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des Herakleiden Antimachos und Urenkel des Herakles.
Deiphontes heiratete die Hyrnetho, Tochter des Temenos, und half ihr den Thron der Temeniden in Argos aufzurichten. Temenos zog es vor, Deiphontes an Stelle eines seiner Söhne zu seinem Nachfolger zu ernennen. Daher ermordeten diese ihren Vater. Die Söhne wurden hierfür von den Argivern (Bewohnern von Argos) verjagt.
Nach einer anderen Erzählung gelangte Temenos’ ältester Sohn Keisos zur Herrschaft in Argos, während Deiphontes mit Hyrnetho in Epidauros lebte, wo er von seinen Schwägern Feindseligkeiten erdulden musste. Als zwei seiner Schwäger seine Schwester mit Gewalt entführt hatten und Deiphontes sie verfolgte, wurde Hyrnetho von ihrem Bruder Phalkes im Handgemenge getötet. Das Schicksal der Frau war Gegenstand der Tragödie Temenos des Euripides.
Literatur
- Heinrich Wilhelm Stoll: Deiphontes. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 981–983 (Digitalisat).
- Richard Wagner (Philologe): Deïphontes. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,2, Stuttgart 1901, Sp. 2406–2408.