Detlev Walter Ploog (* 29. November 1920 in Hamburg; † 7. Dezember 2005 in München) war ein deutscher Psychiater, Primatenforscher und Anthropologe.

Studium

Ploog studierte ab 1939 in Halle, Hamburg und Marburg Medizin, war auch Soldat, konnte 1945 aber in Marburg promovieren und sich 1955 auch habilitieren. Von 1958 bis 1960 war er „Visiting Scientist“ an der Forschungsabteilung für das Limbische System im Laboratorium für Neurophysiologie von Paul D. MacLean am National Institute of Mental Health (NIMH) in Bethesda/Maryland.

Max-Planck-Institut für Psychiatrie

1960 ging er an das Münchener Max-Planck-Institutes für Psychiatrie, wo er ab 1962 das erste deutsche Laboratorium zur Erforschung der neurobiologischen Grundlagen des Verhaltens von subhumanen Primaten aufbaute. Von 1966 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1989 war er Direktor der Forschungsklinik.

Auszeichnungen

Er wurde durch viele Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften gewürdigt:

Schriften (Auswahl)

  • Verhaltensforschung und Psychiatrie. In: Psychiatrie der Gegenwart. Band I/1B. Springer, Berlin 1964, S. 291–443.
  • Psychobiologie des Partnerschaftsverhaltens. In: Der Nervenarzt. Band 40, Nr. 6, 1969, S. 245–255.
  • Die Sprache der Affen und ihre Bedeutung für die Verständigungsweisen des Menschen. Kindler Verlag, München 1974, ISBN 3-463-18133-9.
  • Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei Mensch und Tier. In: Jahrbuch der Max-Planck-Gesellschaft. 1980, S. 66 ff.
  • Soziologie der Primaten. In: Psychiatrie der Gegenwart. Band I.2. Berlin/Heidelberg/New York 1980, S. 379–544.

Literatur

  • Matthias M. Weber: Detlev Ploog: 29. November 1920–7. Dezember 2005, Emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Institut für Psychiatrie (Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie), München, in: Jahrbuch der Max-Planck-Gesellschaft 2006, Selbstverlag der MPG, München 2006, ISBN 3-927579-22-X, Seite 91–92 (Nachruf auf Ploog)
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