Ein Deut (niederländisch duit) war eine im 17. und 18. Jahrhundert in Geldern, Kleve und den Niederlanden im Umlauf befindliche Kupfermünze. Sie wurde bis 1816 geprägt und hatte den Wert von 2 Penningen = 1/8 Stüber = 1/160 Gulden = 1/400 Reichstaler. Auch für die Überseebesitzungen in Ostindien und Kapstadt wurde sie geschlagen.
Die niederländische Redensart Ik geef er geen’ koperen duit voor (so viel wie: Dafür geb’ ich keinen kupfernen Deut) verbreitete sich im 18. Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum und wurde als keinen Deut oder nicht einen Deut gebraucht, um damit die Wörter nichts oder gar nichts auszudrücken. Mit der Bedeutung ein bisschen gibt es Verwendung z. B. in der Formulierung: jeden Tag einen Deut besser. Etymologisch leiten sich die Wörter Deut und duit vom altnordischen thveit ab, was so viel wie geringe Münze, wörtlich jedoch abgehauenes Stück bedeutet (thveita = abhauen).
Die Münze war in den Niederlanden bis 1816, in niederländisch Ost-Indien bis 1854 in Umlauf.
Quellen
- Zur Münze
- Deut In: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 414.
- Deut In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 688.
- Redewendungen
- Deut In: Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1127.