Das Sächsische Esperanto-Institut war eine 1908 gegründete, vom Königreich Sachsen geförderte Kultureinrichtung zur Verbesserung des Esperanto-Unterrichts, Abnahme von Sprachprüfungen, Herausgabe von Lehrbüchern, Aufbau einer Fachbibliothek zu Esperanto und Plansprachen und Erstellen von Esperanto-Übersetzungen für sächsische Industrieunternehmen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es als Esperanto-Institut für das Deutsche Reich neu gegründet und bestand bis zu seiner erzwungenen Auflösung 1936. Die Bestände der ehemaligen Königlich-Sächsischen Esperanto-Bibliothek konnten durch Übergabe an die Preußische Staatsbibliothek in Berlin vor der Vernichtung gerettet werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Neugründung 1948 in München unter dem Namen Deutsches Esperanto-Institut (DEI). Da die ehemalige Esperanto-Bibliothek für das Deutsche Reich sich nunmehr im sowjetischen Sektor Berlins und ab 1949 in der DDR befand, erfolgte im Westen ein Neuaufbau. Die Deutsche Esperanto-Bibliothek ist heute in Aalen untergebracht.
Literatur
- Ulrich Lins: Zur Geschichte des Esperanto-Instituts in Sachsen 1908–1936. In: Martin Haase (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der deutschen Esperanto-Bewegung. Berlin: Deutsches Esperanto-Institut 2000, S. 20–29.
- 100 Jahre Deutsches Esperanto-Institut 1908–2008. Augsburg 2008, 84 S. (Aufsatzsammlung mit Beiträgen von Detlev Blanke, Werner Bormann, Rudolf Fischer, Ulrich Görtz, Martin Haase, Ulrich Lins, Utho Maier, Karl Heinz Schaeffer und Gerald Tucker).