Der Deutschland Cup ist ein jährlich im November in Deutschland stattfindendes Eishockeyturnier, an dem die Nationalmannschaften verschiedener Länder teilnehmen. Der Wettbewerb wird seit 1987 vom Deutschen Eishockey-Bund organisiert.

Seit 2018 wird der Deutschland Cup mit vier Mannschaften in der Yayla-Arena (bis Ende 2018: Königpalast) in Krefeld ausgetragen, der Stadt, in der der Deutsche Eishockey-Bund 1963 gegründet wurde. Die Vereinbarung galt zunächst für drei Jahre und wurde später bis 2022 verlängert. 2023 wird das Turnier vom 8. bis 12. November in der Fanatec Arena in Landshut ausgetragen. Erstmals wird es neben dem Männer- auch ein Frauenturnier geben.

Geschichte

Die Anfangsjahre (1987–1997)

1987 rief der Deutsche Eishockey-Bund den Deutschland Cup als offizielles Nationenturnier ins Leben. Als Austragungsort der ersten Jahre diente Stuttgart, insgesamt fand bis 1996 mit Ausnahme von 1991, wo der Wettbewerb in der Eissporthalle Frankfurt ausgespielt wurde, mindestens ein Spiel in der baden-württembergischen Landeshauptstadt statt. 1993 fungierten zudem Ulm, Bietigheim und Pforzheim beziehungsweise 1994 Pforzheim und Neu-Ulm als zusätzliche Austragungsorte des Turniers. Im Lauf der Jahre änderte sich zudem des Öfteren der Austragungsmodus des Wettbewerbs. Spielten anfänglich drei bzw. ab dem zweiten Jahr vier Mannschaften in einer Jeder-gegen-Jeden-Runde den Turniersieger aus, bestand der Deutschland Cup in seiner Hochphase Mitte der 1990er Jahre aus einer Vorrunde mit zwei Gruppen und einer anschließenden Finalrunde, in der die Gesamtplatzierungen ausgespielt wurden. Im Jahr 1997 wurde der vorerst letzte Deutschland Cup in München und Füssen ausgespielt.

Neben dem Gastgeber Deutschland starteten im Laufe der Anfangsjahre die wichtigsten Nationalmannschaften der Welt, wie die der Tschechoslowakei und später Tschechischen Republik und der Slowakei, verschiedene Auswahlen UdSSR bzw. Russlands sowie Schweden, Finnland oder Kanada, beim Deutschland Cup. Im Zuge der Gründung der neuen Eliteliga DEL nahm im Jahr 1994 zudem ein „DEL All-Star-Team“ am Deutschland Cup teil.

Die Wiederbelebung (seit 2000)

Im Vorfeld der anstehenden Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2001 in Deutschland wurde der Deutschland Cup schließlich nach zweijähriger Pause im Jahr 2000 wiederbelebt, um als Testlauf für das anstehende Großturnier zu dienen. Als Spielort der nächsten Jahre etablierte sich die zur Expo 2000 errichtete TUI Arena in Hannover, zudem wurden neu errichteten Multifunktionsarenen wie der Color Line Arena in Hamburg im Jahr 2004 oder SAP-Arena Mannheim 2005, die Möglichkeit geboten, erstmals internationale Turniere auszurichten. Um die enge Zusammenarbeit mit dem Dauerteilnehmer Schweiz zu betonen, fanden zudem die Eröffnungsspiele der Veranstaltung 2004 sowie des in TUI Nations Cup umbenannten Wettbewerbs 2005 auf schweizerischem Boden, nämlich in der Bodensee-Arena in Kreuzlingen bzw. im Hallenstadion Zürich statt. Bereits im Jahr 2006 kehrten die Veranstalter zum alten Namen Deutschland Cup zurück. Im Jahr 2008 wurde das Turnier erneut in Mannheim und Frankfurt ausgetragen. Von 2009 bis 2011 war der Austragungsort die Olympiahalle München. In den Jahren 2012 und 2013 wurde der Deutschland Cup aufgrund von Sanierungsarbeiten im Olympia-Eissportzentrum ausgetragen und war nach deren Abschluss 2014 wieder in die Olympiahalle zurückgekehrt. Von 2015 bis 2017 fand der Deutschland Cup für drei Jahre im Curt-Frenzel-Stadion in Augsburg statt. Seit 2018 findet der Deutschland Cup für drei Jahre in Krefeld am Niederrhein statt. Da die Austragung 2020 ohne Zuschauer stattfinden musste, wurde der Vertrag mit dem Standort Krefeld um ein Jahr verlängert.

Zu den regelmäßigen Teilnehmern zu Beginn des 21. Jahrhunderts gehörten neben den Gastgebern Deutschland und der Schweiz vor allem die Slowakei, Kanada sowie die Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten, die beiden letzteren allerdings hauptsächlich mit Spielern aus den europäischen Ligen und nicht der nordamerikanischen National Hockey League.

Teilnehmer und Platzierungen

Die folgende Liste zeigt alle bisherigen Teilnehmer des Deutschland Cups und deren jeweilige Platzierung:

19871988199019911992199319941995199619972000200120022003200420052006200720082009201020112012201320142015201620172018201920202021
 Dänemark6.
 Deutschland4.4.6.4.4.5.5.4.4.
DEL All-Stars5.
Top Team Peking
 Finnland4.
 Italien
 Japan6.5.
 Kanada4.6.4.4.4.4.
 Lettland5.
 Polen4.
 Schweden6.5.
 Schweiz7.4.4.4.4.
 Tschechoslowakei4.5.
 Tschechien
 Slowakei4.4.4.4.4.4.4.4.
 UdSSR
Russland4.
 USA4.4.4.

Medaillenspiegel

nach 32 Turnieren, Stand 2021

Rang Land Gold Silber Bronze Gesamt Teilnahmen
1  Deutschland 8 7 8 23 32
2 Russland1 (davon  UdSSR) 6 (2) 1 7 (2) 8 (2)
3  Kanada 4 4 4 12 18
4  Slowakei 4 4 6 14 21
5  Schweiz 3 9 7 19 24
6  USA 3 4 7 10
7  Tschechien1 (davon Tschechoslowakei) 2 (1) 1 2 (2) 5 (3) 7 (5)
8  Finnland 1 2 3 4
9  Lettland 1 1 2
10  Schweden 2 2 4
11  Italien 1 1 1
12 Top Team Peking 1 1 1
 Polen 1 1 2
1 
Russland hat die IIHF-Mitgliedschaft der UdSSR übernommen und Tschechien die der Tschechoslowakei. Daher werden in den offiziellen Statistiken diese Länder gemeinsam betrachtet.

Einzelnachweise

  1. kicker.de: Deutschland Cup zieht nach Krefeld um Artikel vom 1. Februar 2018
  2. Deutschland Cup 2023 findet in Landshut statt – erstmals spielen Frauen- und Herren-Nationalmannschaften parallel an einem Standort. In: deb-online.de. DEB, 3. Juli 2023, abgerufen am 4. Juli 2023.
  3. hockeyweb.de, Jetzt heißt er "TUI Nations Cup" (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  4. Eishockey Deutschland Cup 2005 in Hannover. In: deutschlandcup-online.de. 8. November 2005, abgerufen am 25. April 2023.
  5. Deutschland Cup für drei Jahre nach München. In: Eishockey.info. 20. Februar 2009, abgerufen am 13. November 2012.
  6. deutschlandcup-online.de: Deutschland Cup 2012 in München
  7. Jörg Zellen: Deutschland Cup: Zuschlag für Krefeld. Abgerufen am 1. Februar 2018.
  8. Alle Deutschland-Cup-Spiele. hockeyweb.de, 13. November 2012, archiviert vom Original am 26. Januar 2008; abgerufen am 17. Dezember 2012.
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