Als Deyiş (auch „Deyis“) wird bei den Aleviten eine überlieferte Erzählung in Gedichtform bezeichnet, die auch als „Deme“ („Gesagtes“) oder „Nefes“ („Atem“) bekannt ist.
Unter Kızılbaş-Aleviten werden Deyiş meistens in Form eines Liedes mit Gesang unter der Begleitung der Bağlama vorgetragen. In Deyiş der Bektaşi-Aleviten kommt neben der Bağlama oftmals auch die Endkantenflöte Ney zum Einsatz. Deyiş geben meistens traditionelle Erzählungen und religiöse Geschichten wieder. Häufige Themen sind dabei häufig die Suche nach Wahrheit und die Trennung von Freunden.
Deyiş sind in der alevitischen Dichtung meistens vierstrophig, wobei in der letzten Strophe der Name des Poeten genannt wird. Es gibt aber auch zwei- oder dreistrophige Gedichte.
Sortiert wird nach der letzten Zeile des Gedichtes, das auch den "Titel" ergibt.
Diese Gedichtstradition kann man bis zu den Sumerern zurückverfolgen. Dieser Vortragsstil ist laut Überlieferung auf König David zurückzuführen, da er gemäß Überlieferung mit seiner Laute durch den Nahen Osten zog und Gedichte vortrug.