Die weiße Sklavin
Jean Lecomte du Nouÿ, 1888
Öl auf Leinwand
146× 118cm
Musée des Beaux-Arts, Nantes

Die weiße Sklavin (französischer Titel: L’Esclave blanche) ist ein 1888 entstandenes Gemälde von Jean Lecomte du Nouÿ.

Die Darstellung des Harems oder des Frauen vorbehaltenen Hammāms bot Malern – in Anlehnung an Ingres – die Gelegenheit, erotische Phantasien zu entwickeln. Die junge weiße Sklavin ist nackt und raucht gelassen eine Zigarette.

Das Dekor ist prunkvoll: schwarze Bedienstete mit funkelndem Schmuck und schillernden Kleidern, unzählige Accessoires, ein Wasserbecken, das auf Reinheit und sinnliche Badefreuden gleichermaßen verweist. Diese frei erfundene Szene ist zudem ein augenzwinkernder Verweis auf Jean-Auguste-Dominique Ingres’ Das türkische Bad (1862).

Jedes Detail wird zur Heraufbeschwörung der orientalischen Magie instrumentalisiert. Die kalligrafische Inschrift auf dem Goldrahmen lautet: „Allah ist groß!“

Das Gemälde befindet sich im Musée des Beaux-Arts in Nantes.

Literatur

  • Ausstellung „L’Art Triomphant“, Kunsthalle Kiel 2007.
  • Esther Sabelus: Die weiße Sklavin. Mediale Inszenierungen von Sexualität und Großstadt um 1900. Panama, Berlin 2009. ISBN 978-3-938714-05-8.
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