Dieter Lenz (* 19. August 1941 in Bamberg) ist ein deutscher Schriftsteller und Verleger.
Leben
Dieter Lenz ist Sohn des Schriftstellers Jürgen Lenz und dessen erster Ehefrau Else Gaidetzka. Er war Verlagsbuchhändler (buchhändlerische Lehre im Werner-Verlag, Düsseldorf), Verleger und Schriftsteller. 1963–1964 Aufenthalt in Schweden, 1965 in Bremen als Texter in der Werbeabteilung vom Weser-Kurier, 1965 Gründung des Kabaretts Die Blechtrommler, 1966 Texter und Konzeptor im Atelier Arkenberg, 1967 Umzug nach West-Berlin, Gründung der Buchhandlung „total-büchershop“ mit angeschlossenem Verlag PIT, angestellter Werbeleiter der Berliner Niederlassung des Bauverlages. In Partnerschaft mit Sigi Hirsch verlegte er unter anderem Werke von Arno Reinfrank (Für ein neues Deutschland, 1971; Das Manöver findet bei Straubs auf der Veranda statt, 1976; Plutonium hat keinen Geruch, 1978) und des Aphoristikers Harald Schmid. 1986 machte er sich selbständig, gründete den „Stadthaus-Verlag“, wobei er als Herausgeber und Redakteur vom modernisierungs-markt berlin, brandenburg (Fachzeitschrift für Sanierung und Modernisierung von Althäusern, Umweltschutz und Energieeinsparung) bis ins Jahr 2003 fungierte. Im Dieter Lenz-Verlag brachte er Russistik (Zeitschrift für Slavistik) heraus. 1993 zog er nach Blankenfelde nahe Berlin im Land Brandenburg. Seit 2011 führt er unter dem früheren Verlagsnamen „Stadthaus-Verlag“ einen Online-Verlag mit schöngeistiger Literatur.
Lenz ist zum zweiten Mal verheiratet und hat drei Kinder.
Auszeichnungen
- 1991: 1. Preis in einer Ausschreibung zusammen mit dem Tag der offenen Tür: „Wer schreibt das beste Volksstück mit dem Thema Mauerfall?“ mit dem Stück Die Mauerspechte, aufgeführt im November 93 im Hebbel-Theater unter dem Titel Nie wieder Köpenick. Mit Ezard Haußmann, Brigitte Mira, Wolfgang Gruner, Horst Pinnow, Wolfgang Bahro und Debora Weigert. Regie: Brigitte Grothum.
- 2010: Brandenburgischer Literaturpreis für Verse auf der Kachelwand.
Veröffentlichungen
Romane
- Mein Schweden. Tagebuchroman. 2015, ISBN 978-3-922299-44-8.
- Heimkehr in Schweden. Roman. 2016, ISBN 978-3-922299-46-2.
- Die Stadt, ein Bauhelm und der Atomdoktor. Roman. 2018, ISBN 978-3-922299-54-7
Erzählungen
- Schwedischer Flickenteppich. Band 1: Odin und andere Käuze. PIT, Berlin 1973, unter Pseudonym; Band 2: Rot und Grün / APO in Berlin, Leben in Schweden. PIT, Berlin 1976.
- Hüttenleben oder Das rote Tuch Emanzipation. PIT, Berlin 1974, unter Pseudonym Heinz Vorberg.
- Altmännerfrühling. PIT, Berlin 1975, unter Pseudonym Heinz Vorberg.
- Sprechchorreime der APO. total-hirsch-verlag, Berlin 1969.
- Die letzten Tage des Kommissars, Erzählungen und Zetteltexte. 2015, ISBN 978-3-922299-43-1.
- Der Buchladen. Aus: 68 – Es gab nicht nur Demos. Berlin 2018, ISBN 978-3-922299-53-0
Gedichte
- Lieben Sie Deutschland … / Buntkrauses Gekreuz. Selbstverlag, Bremen 1967, unter Pseudonym Horst Tanker
- Eine kleine Blindheit. (Mit einem Vorwort von Arno Reinfrank. Pegasus-Reihe Bd. 4) Berlin 1976, ISBN 3-922299-02-4
- Der Tag, als die Autos die Macht übernahmen (Mit Illustrationen von Christoph Niess, Pegasus-Reihe Bd. 8). Berlin 1980, ISBN 3-922880-08-8
- Mein Schatz, das haut dich um, Verse auf der Kachelwand. Berlin 2016, ISBN 978-3-922299-48-6.
Theaterstücke
- Mensch bleibt Mensch (Schwank)
- Die Geburtstagsüberraschung (Schwank)
- Komm, Rheinländer tanzen! (Farce, unter dem Titel „Nie wieder Köpenick!“ in Berlin 1993 uraufgeführt)
- Berlin, nun freue dir! (Satire)
- Drei Heiratspaare und ein großer Schwindel (Schwank)
- Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Burleske)
- Heute wird gemördert (Krimikomödie) im Verlag theaterbörse, Braunschweig
- Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Krimigroteske) im Verlag theaterbörse, Braunschweig
- Der Friseursalon (Satire), Stadthaus-Verlag
- Sonja und ihr Roboter (Komödie), Stadthaus-Verlag
- Das Boot im Garten (Drama), Stadthaus-Verlag
Hörspiel
- Der gelbe Stern (Stadthaus-Verlag)
Anthologien
- Berlin – gesehen und erlebt ISBN 978-3922299-52-3