Dietmar Herbert Büttner (* 6. Dezember 1939 in Chemnitz; † 31. Januar 2021 in Uelsby) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben

Dietmar Büttner studierte von 1959 bis 1965 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden die Fachrichtung Freie Malerei/Grafik bei Paul Michaelis. Dort absolvierte er 1966 bis 1969 eine Aspirantur, wurde 1978 Gastdozent, später Oberassistent und trotz schwerer politischer Repressionen 1982 zum ordentlichen Hochschuldozenten mit künstlerischer Lehrtätigkeit berufen. Zwischenzeitlich war er freiberuflich als Maler und Grafiker tätig, ging Unterrichtstätigkeiten nach und arbeitete an der künstlerischen Gestaltung städtebaulicher Maßnahmen mit. Er war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR.

Als er 1984 einen Ausreiseantrag in die Bundesrepublik stellte, wurde ihm die Lehrerlaubnis entzogen. 1985 übersiedelte er in die Bundesrepublik, wo ihm 1992 die Lehrerlaubnis aufgrund von rechtswidrigem Entzug wiedererteilt wurde. Als freiberuflicher Künstler lebte und arbeitete er in Karlsruhe. Ab 1999 lebte er in Schleswig-Holstein.

Werk

Büttner löste sich Ende der 1960er Jahre zunehmend von der figurativen Darstellung. Er wandte unterschiedliche Drucktechniken, wie Holz- und Hartfaserdrucke, Linol- und Schablonenabdeckdrucke, in seinen Arbeiten an. Zudem entwickelte er mit Offsethanddrucken auf der Radierpresse ein neues Verfahren, das Korrekturen noch im technischen Ablauf erlaubt. Auch die Verwendung unterschiedlichster Materialien, wie Lack, Latex, Kunststoff, Asche, Ruß und Laub, waren für seine Arbeit kennzeichnend.

In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre schuf Büttner Kartonklangobjekte in Ton, die er durch Schnüre und Draht verband. Anfang der 1990er Jahre entstanden „Wellpappereliefarbeiten“ und 99 „Aktendeckeldrucke“ aus Wellpappe.

Die künstlerische Tätigkeit des Spätwerks ist gekennzeichnet durch das Experimentieren mit unterschiedlichen Drucktechniken, wie großformatigen Jalousiendrucken auf Leinwand und dem Wiederaufgreifen der Objekte aus gebranntem Ton.

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen

Gruppenausstellungen (Auswahl)

  • 1967/1968, 1972/1973 und 1977/1978: Dresden, VI. Deutsche Kunstausstellung bis VIII. Kunstausstellung der DDR
  • 1974: Frankfurt/Oder, Galerie Junge Kunst („Junge Künstler der DDR“)
  • 1977: Leipzig („Kunst und Sport“)
  • 1979: Dresden, Bezirkskunstausstellung
  • 1985: Dresden, Albertinum („Bekenntnis und Verpflichtung“)
  • 1990: „Ausgebürgert“, Albertinum, Dresden. Deutscher Künstlerbund, Berlin
  • 1995: „Sinn und Parodie“, Bund Deutscher Künstler Baden-Württemberg, Galerie West im Terminal 1, Flughafen Stuttgart Orangerie Draenert, Immenstaad
  • 1997: „Alles aus Papier?“, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
  • 1997/1999: Blickwechsel Kunst der Gegenwart, ZKM
  • 2000: Kunstverein Bretten (mit Astrid Büttner)
  • 2002: „Papier“, Museum für Moderne Kunst, Silkeborg

Literatur

  • Hannelore Offner, Klaus Schroeder (Hg.): Eingegrenzt – Ausgegrenzt. Bildende Kunst und Parteiherrschaft in der DDR 1962–1989 Akademie-Verlag, Berlin 2000.
  • Allgemeines Künstler-Lexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker in mehr als 100 Bänden. Band NN. de Gruyter, Berlin 1992, S. N.
  • Herbert Goldhammer (Hg.): Kunstausstellung 1972 Bezirk Dresden: Malerei, Graphik, Plastik, Gebrauchsgraphik, Formgestaltung, Kunsthandwerk, Bildnerisches Volksschaffen; Schloß Pillnitz, 30. April bis 2. Juli. Mediennummer N0030937
  • Oberhessisches Museum (Hg.): Malerei und Objekte. 1986–1989. Ausstellungskatalog 1990 Dietmar Büttner.
  • Oberhessisches Museum (Hg.): Schnürung Schichtung 30.11.89–15.01.90. Ausstellungskatalog 1990 Dietmar Büttner.
  • Konstanze Thümmel: Dietmar Büttner. In: zkm.de, 1997.
  • Büttner, Dietmar. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 119
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