Diselenide sind kovalente chemische Verbindungen des Typs R–Se–Se–R′. Wenn die organischen Reste R und R′ gleich sind, handelt es sich um ein symmetrisches Diselenid. Sind die Reste R und R′ verschieden, ist das Diselenid unsymmetrisch. Auch ionische (meist anorganische) Verbindungen, die das Diselenid-Ion Se-Se enthalten, heißen Diselenide, stellen aber eine separate Stoffgruppe dar. Beide Stoffgruppen können als Derivate des instabilen Diselans H2Se2 aufgefasst werden. Diselenide sind die Selenanaloga der Disulfide.

Synthese

Symmetrische organische Diselenide können hergestellt werden durch direkte Einführung der Diselen-Gruppe in organische Moleküle oder durch Oxidation von Selenolen. Die Autoxidation von Selenolen an der Luft liefert Diselenide:

Reaktionen

Bei der Reduktion organischer Diselenide entstehen Selenole. Als Reduktionsmittel wird dabei häufig Natrium eingesetzt.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Rheinboldt in Houben-Weyl Methoden der Organischen Chemie, herausgegeben von Eugen Müller, Otto Bayer, Hans Meerwein und Karl Ziegler, Band 9, Schwefel-, Selen und Tellur-Verbindungen, Thieme Verlag, Stuttgart, 1955, dort Seiten 1086–1105.
  2. Heinrich Rheinboldt in Houben-Weyl Methoden der Organischen Chemie, herausgegeben von Eugen Müller, Otto Bayer, Hans Meerwein und Karl Ziegler, Band 9, Schwefel-, Selen und Tellur-Verbindungen, Thieme Verlag, Stuttgart, 1955, dort Seiten 955 und 961.
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