Als Divisionsgruppe wurden im Zweiten Weltkrieg provisorische Kampfverbände des deutschen Heeres bezeichnet. Sie hatten etwa Regimentsstärke.

Aufstellung

Ab 1943 wurden die hohen Verluste der Infanterie an der Ostfront nur noch mangelhaft ersetzt. Obwohl die Personalstärke der Wehrmacht beständig wuchs, wurden die jungen Rekruten meist für Neuaufstellungen und den Ersatz der Panzertruppen verwendet. Dies führte dazu, dass das Verhältnis von kämpfenden Truppen zu den Versorgungsdiensten in vielen Infanterie-Divisionen nicht mehr stimmte. Am 2. November 1943 wurden deswegen erstmals „ausgebrannte“ Divisionen aufgelöst und die Truppen der Infanterie zu Divisionsgruppen zusammengelegt. Eine Divisionsgruppe hatte die Stärke und Gliederung eines Infanterie- (bzw. Grenadier-)Regiments, behielt jedoch die Nummer der Division oder wurden nach dem Kommandeur benannt.

Die drei Bataillone der Divisionsgruppen wurden als Regimentsgruppen mit den alten Nummern bezeichnet, um auch hier die Tradition fortzuführen. Meistens wurden drei Divisionsgruppen mit einem Artillerie-Regiment und Hilfstruppen zu einer sogenannten Korpsabteilung zusammengefasst (welche quasi eine Division war).

Aufstellungsbeispiele

  • Am 2. November 1943 wurde die 113. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront aufgelöst. Während der Divisionsstab und Teile der Rückwärtigen Dienste für Neuaufstellungen in Frankreich verwendet wurden, bildeten die Infanterieregimenter jeweils ein Bataillon (Regimentsgruppe) der Divisionsgruppe 113 in der 337. Infanterie-Division.
  • Im Juli 1944 wurde die 337. Infanterie-Division bei Mogilew vernichtet. Reste bildeten die Divisionsgruppe 337 in der Korpsabteilung G. Diese wurde am 1. September 1944 dann umbenannt in 299. Infanterie-Division.

Beispiele für Divisionsgruppen der Wehrmacht

Literatur

  • Veit Scherzer (Hrsg.): Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg. Band 1: Formationsgeschichte des Heeres und des Ersatzheeres 1939 bis 1945. Scherzers Militär-Verlag, Ranis und Jena 2007, ISBN 978-3-938845-11-0.
  • Rolf Hinze: Ostfrontdrama 1944 – Rückzugskämpfe der Heeresgruppe Mitte. Motorbuchverlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01138-7.
  • Wolfgang Lange: Korpsabteilung C vom Dnjeper bis nach Polen. Verlag Vowinckel, 1961.
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