Dodonaea viscosa

Laub und Blüten

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Unterfamilie: Dodonaeoideae
Gattung: Dodonaea
Art: Dodonaea viscosa
Wissenschaftlicher Name
Dodonaea viscosa
Jacq.

Dodonaea viscosa ist eine Pflanzenart aus der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Dodonaea viscosa kommt als Kosmopolit in tropischen, subtropischen und gemäßigten Klimazonen vor.

Beschreibung

Dodonaea viscosa wächst als immergrüner, stark verzweigtet Strauch mit Wuchshöhen von 1 bis 3 Meter oder seltener als kleiner Baum mit Wuchshöhen von bis 9 Meter. Der Stamm erreicht Durchmesser bis zu 30 cm. Die Äste, Zweige, Blätter und Blütenstände sind klebrig (daher das Artepitheton viscosa für klebrig). Die Borke ist dunkelbraun und löst sich in langen, dünnen Streifen ab. Die dünnen und leicht kantigen Zweige besitzen eine hellbraune, kahle Rinde. Das harte und schwere Holz ist gelb-braun und es ist höchstens wenig schwarzes Kernholz vorhanden.

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten, sehr kurz gestielten Laubblätter sind mit einer Länge von 3 bis 9 cm und einer Breite von 0,5 bis 2 cm verkehrt-lanzettlich bis spatelförmig, gelblich-grün, kahl und sondern eine klebrige, harzige Substanz ab, besonders, so lange sie jung sind.

Dodonaea viscosa ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) oder es liegt Subdiözie. Von September bis Januar stehen in endständigen, etwa 2,5 bis 3 cm langen, rispigen Blütenständen die Blüten zusammen. Der Blütenstiel ist 4 bis 8 mm lang. Die kleinen, funktional eingeschlechtigen oder zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und etwa 6 mm lang. Die drei bis fünf haltbaren, grünlich-gelben, flaumig behaarten Kelchblätter sind bei einer Länge von 3 mm eiförmig und an ihrer Basis verwachsen. Kronblätter fehlen. In den männlichen Blüten sind sechs bis acht oder zehn frei fertile Staubblätter mit fast sitzenden, bei einer Länge von 2 bis 5 mm länglichen Staubbeuteln vorhanden, die an der Spitze spärlich behaart sind. Der Diskus ist ring- und polsterförmig. In weiblichen Blüten sind rudimentäre Staubblätter und in männlichen Blüten ein rudimentärer Fruchtknoten vorhanden. Der dreikammerige Fruchtknoten ist 2,2 mm lang und spärlich behaart. Der etwa 3 mm lange Griffel ist winzig papillös und endet in einer drei- oder vierästigen Narbe.

Die häutige, zwei- bis vierfächerige, am Rücken kantige Kapselfrucht besitzt mit einer Länge von 1,2 bis 1,4 cm sowie einem Durchmesser von 1,5 bis 1,9 cm eine geschwollene, gerundete Form und reift manchmal ab November, oft von Januar bis März und färbt sich dabei hell- bis kastanienbraun oder bleibt grün. Die Kapselfrucht besitzt meist drei oder vier, manchmal zwei papierartige Flügel, die bis zu 2 cm ausgebreitet sind. Eine Kapselfrucht enthält ein bis vier Samen. Die mit einer Länge von etwa 3 bis 4 mm elliptischen bis fast kugeligen Samen sind schwarz.

Namensgebung

Der englische Trivialname „hopbush“ (übersetzt „Hopfenbusch“) für alle Arten der Gattung Dodonaea verwendet. Für Dodonaea viscosa sind im Südwesten der USA „canyon hopbush“, „hopseed“, „hopseed bush“ gebräuchlich.

Trivialnamen für Dodonaea viscosa in Australien sind: „broad leaf hopbush“, „candlewood“, „giant hopbush“, „narrow leaf hopbush“, „sticky hopbush“, „native hop bush“, „soapwood“, „switchsorrel“, „wedge leaf hopbush“, and „native hop“. Laut den botanischen Erklärungstafeln im Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark nennen die zentralaustralischen Aborigines den Busch „Tjininypa“.

Weitere Trivialnamen sind: ʻaʻaliʻi, ‘a‘ali‘i-ku ma kua und ‘a‘ali‘i ku makani auf (Hawaii), Akeake (Neuseeland auf Māori für ewig), Lampuaye (Guam); Mesechelangel (Palau); Chirca (Uruguay, Argentinien); Romerillo (Sonora in Mexiko); Jarilla (Südliches Mexiko); Hayuelo (Kolumbien); Ch'akatea (Bolivien); Casol caacol (in der Sprache der mexikanischen Seri).

Der Gattungsname erinnert an den flämischen Botaniker Rembert Dodoens (latinisiert Dodonaeus).

Nutzung

Das Kernholz ist sehr hart, schwer und dauerhaft.

Die neuseeländischen Māori nutzten das Kernholz zur Herstellung von Keulen und anderen Waffen. Die Ureinwohner Hawaiis machten pou (Hauspfosten) sowie Speere, laʻau melomelo (Fischköder) und ʻōʻō (Grabstöcke) aus dem Holz und gewannen aus der Frucht einen rote Farbstoff. Das Volk der Seri in Mexiko nutzt diese Pflanzenart auch medizinisch.

Die Kulturform 'Purpurea' mit purpurfarbigem Laub wird als Zierpflanze verwendet.

Vorkommen

Dodonaea viscosa ist als Kosmopolit in der tropischen, subtropischen und gemäßigten Klimazone des südlichen Afrika, Nordamerikas, südlichen Asiens (China und Indischer Subkontinent) und Australiens und Ozeaniens verbreitet. In Neuseeland kommt diese Art an der Ostküste von North Cape bis zur Banks Peninsula, an der Westküste bei Greymouth vor.

Systematik

Die Erstveröffentlichung des Artnamens Dodonaea viscosa erfolgte 1760 durch Nikolaus Joseph von Jacquin in Enumeratio Systematica Plantarum, quas in insulis Caribaeis, 19. Synonyme für Dodonaea viscosa Jacq. sind: Dodonaea eriocarpa Sm., Dodonaea sandwicensis Sherff, Dodonaea stenocarpa Hillebr.

Es gibt mehrere Unterarten:

  • Dodonaea viscosa subsp. angustifolia (L. f.) J.G.West
  • Dodonaea viscosa subsp. angustissima (DC.) J.G.West
  • Dodonaea viscosa subsp. burmanniana (DC.) J.G.West
  • Dodonaea viscosa subsp. cuneata (Sm.) J.G.West
  • Dodonaea viscosa subsp. mucronata J.G.West
  • Dodonaea viscosa subsp. spatulata (Sm.) J.G.West
  • Dodonaea viscosa (L.) Jacq. subsp. viscosa

Bilder

Quellen

  • Priscilla Abdulla: Sapindaceae in der Flora of Pakistan: Dodonaea viscosa - Online. (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
  • Mark G. Harrington, Paul A. Gadek: A species well travelled – the Dodonaea viscosa (Sapindaceae) complex based on phylogenetic analyses of nuclear ribosomal ITS and ETSf sequences. In: Journal of Biogeography Band 36 (12), 2009, S. 2313–2323. doi:10.1111/j.1365-2699.2009.02176.x

Einzelnachweise

  1. Dodonaea viscosa - Eintrag bei GRIN - Germplasm Resources Information Network.
  2. V. Selvam: Trees and Shrubs of the Maldives. (PDF; 2,2 MB) Food and Agriculture Organization of the United Nations, 2007, abgerufen am 21. November 2009.
  3. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Elbert L. Little Jr., Roger G. Skolmen: ʻAʻaliʻi. (PDF; 90 kB) In: Common Forest Trees of Hawaii. United States Forest Service, 1989, archiviert vom Original am 28. Dezember 2010; abgerufen am 23. Januar 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. 1 2 3 4 5 Helga Neubauer: Kahurangi-Nationalpark. In: Das Neuseeland Buch. 1. Auflage. NZ Visitor Publications, Nelson 2003, ISBN 1-877339-00-8, S. 1149.
  5. P. J. Robson: Checklist of Australian Trees, 1993.
  6. 1 2 3 R. S. Felger & M. B. Moser: People of the Desert and Sea, University of Arizona Press, 1985, Tucson, AZ.
  7. A. C. Medeiros, C.F. Davenport; C.G. Chimera: Auwahi: Ethnobotany of a Hawaiian Dryland Forest. In: Cooperative National Park Resources Studies Unit, University of Hawaiʻi at Mānoa. 1998 (hear.org [PDF]).
  8. Dodonaea viscosa. In: Australian Plant Name Index = APNI, IBIS database. Centre for Plant Biodiversity Research, Australian Government, Canberra, abgerufen am 26. Mai 2009.
Commons: Dodonaea viscosa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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