Dunakömlőd [ˈdunɒkømløːd] (auch Kimling) ist eine ungarische Ortschaft an der Donau im Komitat Tolna in der Nähe der Stadt Paks, zu der sie gehört, und der Ortschaft Németkér.

Wahrscheinlich bereits im 1. Jahrhundert errichteten die römischen Invasoren auf dem südlich gelegenen hohen Lößberg, dem Bottyán-Sánc, das Kohortenkastell Lussonium, das bis in die Spätantike bestand. Damals und bis in die 1840er Jahre, floss die Donau direkt unterhalb dieses Berges entlang. Im 4. Jahrhundert entstand rund 1,3 km südöstlich, am damaligen Ostufer der Donau, an einer bereits in prähistorischer Zeit existierenden Überfahrt, der Ländeburgus Dunakömlőd. Auch in nachrömischer Zeit spielte diese Überfahrt immer wieder eine wichtige Rolle für Heeresverbände.

Dunakömlőd wurde wie Németkér 1785 von der Abtei Földvár gegründet und mit deutschen Siedlern (sog. Donauschwaben) besiedelt, die dem Aufruf des Habsburger Kaiserhauses Österreichs gefolgt waren, das Land nach Beendigung der Türkenkriege zu besiedeln.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Donauschwaben vertrieben und in die amerikanische Besatzungszone Deutschlands umgesiedelt. Während die meisten deutschstämmigen Einwohner Dunakömlőds dabei 1946 nach Gerlachsheim bei Lauda-Königshofen im Main-Tauber-Kreis kamen, wurden auch einige im Dachauer Landkreis angesiedelt.

In den 1980er und 90er Jahren hat sich die Gemeinde entwickelt, was nicht zuletzt durch den Zustrom von Ingenieuren geprägt war, die im benachbarten Kernkraftwerk Paks arbeiten.

Galerie

Literatur

  • Rogerius Schilling: Dunakőmlőd és Németkér telepités-, népiség- és nyelvtörténete. Pfeifer, Budapest 1933, (Német philologiai dolgozatok 52), (Siedlungs-, Volkstums- und Sprachgeschichte der deutschen Gemeinden Dunakömlöd und Németkér).
  • Lucia Kiszler: Die Kolonisation in Ungarn unter der Regierung Kaiser Josephs II. am Beispiel der neugegründeten Ortschaften Dunakömlöd und Torschau. Tübingen 1998, (Tübingen, Univ., Magister-Arb., 1998).
  • Paul Stenger: Heimatbuch der Großgemeinde Dunakömlöd im Tolnauer Land in Ungarn. Eigenverlag, Reichertshofen 1994.

Koordinaten: 46° 40′ N, 18° 53′ O

Einzelnachweise

  1. Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3806204888, S. 112–114.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.