Dungal von Bobbio (bl. 811–828) war ein irischer Mönch, Lehrer, Astronom und Dichter. Er lebte in der Abtei Saint-Denis, in Pavia und Bobbio. Man nimmt an, dass er mit dem Schriftsteller Hibernicus exul identisch ist.

Leben

Dungal wurde gegen Ende des 8. Jahrhunderts in Irland geboren. Möglicherweise erhielt er seine Ausbildung in Bangor, Wales. Etwa um das Jahr 800 verließ er die britischen Inseln. 811 lebte er in der Abtei Saint-Denis bei Paris. Ein Brief von Alkuin scheint anzudeuten, dass er Bischof war.

Beobachtungen der Sonnenfinsternis

In einem Brief an Karl den Großen beantwortete er die Frage, weshalb 810 zwei Sonnenfinsternisse zu beobachten waren. Er griff dabei auf die Lehren von Macrobius, Plinius und anderer antiker Autoren zurück. Sein Brief offenbart „ein astronomisches Wissen, das weit über die gängigen Vorstellungen seiner Zeit hinausging“.

Späteres Leben

Dungal verfasste ein Gedicht über die Weisheit und die Sieben freien Künste. 823 wurde er in einem Kapitulare von Lothair erwähnt. 825 wurde er durch einen kaiserlichen Erlass zum Meister der Schule von Pavia ernannt. 827 oder 828 verteidigte er die Position der Bilderverehrer gegen Claudius von Turin und verfasste eine Verteidigung seiner Lehren nach einer Aufforderung durch Ludwig den Frommen.

Tod und Vermächtnis

Dungal starb nach 827 oder 828, wahrscheinlich in der Abtei Bobbio. Er hinterließ der Abtei seine wertvolle Bibliothek mit 27 Bänden. Möglicherweise stammt das Antiphonar von Bangor aus seinem Besitz.

Werke

Literatur

Einzelnachweise

  1. M. L. W. Laistner, Thought and Letters in Western Europe: A.C. 500 to 900, 2nd. ed., (Ithaca: Cornell Univ. Pr., 1957): 214, 290-91.
  2. Bruce S. Eastwood: „The Astronomy of Macrobius in Carolingian Europe: Dungal’s Letter of 811 to Charles the Great“, in: Early Medieval Europe, 3(1994): 117-134.
  3. „a knowledge of astronomy far beyond the current ideas of his time“. Dungal. In: Catholic Encyclopedia. Abgerufen am 20. März 2012.
  4. M. TOSI: Il governo abbaziale di Gerberto a Bobbio. In: Archivum Bobiense, 2, 1985: 195-223, Dungal Vermächtnis befindet sich unter den Nummern 496-522
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