Der Hard Bop (auch Hardbop) ist ein besonders ausgeprägter Jazzstil, der in den 1950er Jahren der Geschichte des Jazz entwickelt wurde.

Entwicklung

Diese Weiterführung des Bebop seit Mitte 1950 wurde als afro-amerikanische Gegenbewegung zum West Coast Jazz (Cool Jazz) verstanden. Die Hardbopper vereinfachten die technisch herausfordernden Melodienfolgen des Bebop, aber ohne die Intensität aufzugeben. Sie benutzten dafür beispielsweise die Quartenharmonik. Außerdem wurden neben dem rhythmischen Drive des Bebop Elemente aus dem Soul und Blues aufgenommen, was eine insgesamt „härtere“ als die bisherige Spielweise mit sich brachte. Die traditionellen Elemente der genannten Richtungen wurden technisch an ihre Grenzen entwickelt. Eine Unterart des Hard Bop ist der Soul Jazz, der noch geradliniger aufgebaut ist.

Art Blakey und seine Jazz Messengers waren für Jahrzehnte die wohl bekanntesten Vertreter dieses Stils. Viele Hardbopper gingen aus dieser Band hervor, etwa der Pianist Horace Silver (Mitbegründer der Vorläuferband der Jazz Messengers), der Trompeter Clifford Brown und der Saxophonist Lou Donaldson. Brown war auch der Co-Leiter des Max-Roach-Quintetts, das ebenfalls entscheidend an der Ausbildung dieses Stils beteiligt war. Weiterhin sind hier Musiker wie die Saxophonisten Dexter Gordon, Sonny Rollins, Cannonball Adderley und die Posaunisten Curtis Fuller und J. J. Johnson zu nennen, die jedoch noch anderen Jazzstilen zuzuordnen sind. Dasselbe gilt für Miles Davis und John Coltrane, die ab 1956 einige Stücke im Stil des Hardbop in ihr Repertoire aufnahmen.

Wichtige Titel und sie interpretierende Musiker

  • Blues March (Art Blakey)
  • Daahoud (Clifford Brown/Max Roach)
  • Dat Dere (Art Blakey)
  • Jordu (Clifford Brown)
  • Love for Sale (Miles Davis)
  • Milestones (Miles Davis)
  • Moanin’ (Art Blakey)
  • Mosaic (Art Blakey)
  • This Here (Cannonball Adderley)
  • Turnpike (Clifford Brown, J. J. Johnson)
  • Work Song (Nat Adderley)
  • Nica’s Dream (Horace Silver)
  • Adams Apple (Wayne Shorter)

Wichtige Alben

Literatur

  • Joachim E. Berendt, Günther Huesmann: Das Jazzbuch. Von New Orleans bis in die achtziger Jahre (= Fischer-Taschenbücher. 10515). Mit ausführlicher Diskographie. Ungekürzte Ausgabe, 11. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-596-10515-3.
  • Carlo Bohländer, Karl Heinz Holler, Christian Pfarr: Reclams Jazzführer. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Reclam, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-010464-5.
  • Kenny Mathieson: Cookin’: Hard Bop and Soul Jazz 1954–65. Canongate Books 2012, ISBN 978-0-85786-620-2.
  • David H. Rosenthal: Hard Bop. Jazz and Black Music 1955–1965. Oxford University Press, Oxford u. a. 1993, ISBN 0-19-508556-6.

Siehe auch

Commons: Hard Bop – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Hörbeispiele

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.