Die Familie von Hakeborn (oft Herren von Hakeborn oder Edelherren von Hakeborn, später meist Hackeborn) war ein Adelsgeschlecht mit Stammsitz Hakeborn bei Aschersleben im heutigen Sachsen-Anhalt.

Geschichte

Älteste Erwähnungen

Die Burg Hakeborn gehörte im 12. Jahrhundert zum sogenannten Schwabengau.

Der erste heute bekannte Vertreter war der Ritter Swicher/Swidger, der um 1110 erstmals erwähnt wurde. Die sichere Stammreihe beginnt mit Friedrich I. von Hakeborn, der 1155 als Zeuge in einer Urkunde Albrechts des Bären und 1179 und 1188 in Urkunden Kaiser Friedrichs Barbarossa genannt wurde.

Weitere Besitzungen

Seit 1175 besaß die Familie die Burg Wippra bei Sangerhausen (1328 aufgegeben). Im 13. Jahrhundert dann auch die Burg Helfta, aus der die berühmten Nonnen Gertrud und Mechthild von Hakeborn stammten. 1253 gründete die Familie das Kloster St. Maria und Gertrud in Hedersleben.

Im 14. Jahrhundert waren sie im Besitz der Herrschaften Triebel und Priebus in der östlichen Niederlausitz (bis Anfang 15. Jahrhundert). 1364 erhielten sie Konradswaldau in Schlesien von Herzog Bolko II. von Schweidnitz.

Nonnen in Quedlinburg

Elisabeth von Hackeborn war Äbtissin in Stift Quedlinburg von 1361 bis etwa 1375. Weitere Angehörige der Familie waren dort in den folgenden Jahrzehnten in Ämtern.

Wappen

Das Wappen zeigt in Blau einen goldenen Stern. Auf dem Helm mit blau-goldenen Helmdecken ein der Stern an jeder Spitze mit Pfauenfedern besteckt.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Arnold Berg: Die Herren von Hackeborn In: Zeitschrift für Familienforschung und Wappenwesen. Heft 5. Genealogie und Heraldik. Jahrgang 2. Februar 1950
  • Hermann Größler: Geschlechtskunde der Edelherren von Hakeborn. In: Mansfelder Blätter. Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertümer der Grafschaft Mansfeld zu Eisleben. Band 4, 1890, ZDB-ID 500009-9, S. 31–84 (mit Stammbaum, z. T. veraltet).
  • Über die Edelherren von Hackeborn. In: Archiv für deutsche Adelsgeschichte, Genealogie, Heraldik und … Band 2. 1865. S. 25ff.
  • Gustav Adelbert Seyler, J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, I. Band, 1. Abteilung, 4. Teil; Wappen der deutschen Souveraine und Lande, 1921, S. 48, Tafel 46
  • Heinrich Leo: Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Volkes und Reiches. Band 5. S. 944 (Stammliste)
  • Wilhelm Kohl: Bistum Münster. Die Diözese. Band 3. 1992 S. 224.

Einzelnachweise

  1. neueste Forschungsergebnisse bei Christian Gildhoff: Konradsburg, Falkenstein und die Kaltenborner Fälschungen. In: Harz-Zeitschrift 2008. S. 41ff., hier S. 70f.
  2. 1413 gaben sie Priebus ab an Johann I. von Sagan. vgl. Göttingische gelehrte Anzeigen, unter der aufsicht der Königl ... Band 3. Göttingen 1795. S. 1983
  3. George Adalbert von Mülverstedt, Adolf Matthias Hildebrandt, J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 6. Abteilung; Ausgestorbener Preussischer Adel: Provinz Sachsen, 1884. S. 61, Tafel 38
  4. Johann Heinrich Fritsch: Geschichte des Reichsstifts und der Stadt Quedlinburg. 1828. S. 181ff.
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