Eduard Hermann (* 16. August 1903 in Steinau an der Oder, Provinz Schlesien; † 25. März 1964) war ein deutscher Schauspieler, Hörspielregisseur und Hörspielsprecher.

Leben

Schon früh kam der gebürtige Schlesier ins westfälische Münster, wo er 1921 sein Abitur machte. Danach brach er ein Musikstudium ab und nahm stattdessen ein Schauspielstudium auf. Zwischen 1923 und 1932 war er an verschiedenen Theatern in Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei engagiert, darunter auch bei Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin, wo er sich als Charakterkomiker einen Namen machte.

Im Jahre 1925 ging er an die Westdeutsche Funkstunde AG (WEFAG) in Münster, die ein Jahr zuvor als letzte der neun bereits in Deutschland bestehenden Rundfunkanstalten ihren Betrieb aufgenommen hatte. Auch beim Nebensender in Dortmund war er zeitweise beschäftigt. Von 1934 bis 1943 war er bereits als Regisseur tätig.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er 1946 zum NWDR und arbeitete anfänglich sowohl für den Hamburger als auch für den Kölner Sender. Am 1. Mai 1947 wurde er 1. Regisseur der Kölner Hörspielabteilung. Im Jahr darauf wurde Hermann auch Stellvertreter des Leiters der Hörspielabteilung.

Er führte nun bei zahlreichen Hörspielen die Regie. Am bekanntesten wurden dabei die Paul-Temple-Hörspiele des britischen Krimiautors Francis Durbridge, die er von 1949 bis 1962 in jeweils acht Teilen produzierte. Eine Ausnahme machte dabei der erste Mehrteiler unter dem Titel Paul Temple und die Affäre Gregory. Dieser wurde noch gemeinsam mit den Hamburger Kollegen in 10 Teilen hergestellt. In den 5 „Kölner Teilen“ führte Hermann und in den 5 „Hamburger Episoden“ Fritz Schröder-Jahn die Regie. Zu den häufig eingesetzten Sprechern gehörten neben René Deltgen, Annemarie Cordes, Kurt Lieck und Herbert Hennies, die immer dieselben Personen verkörperten, beispielsweise Peter René Körner, Heinz Schimmelpfennig, Heinz von Cleve und Lilly Towska. Bis auf die Affäre Gregory, die Aufnahme gilt als verschollen, sind alle Produktionen auf CD erschienen. Nach seinem Tode entstanden noch zwei weitere Mehrteiler unter der Leitung von Otto Düben, nämlich die Fälle Genf und Alex.

1951 entstand unter seiner Regie die sechsteilige Reihe Aus den Geheimakten von Scotland Yard, in denen es um echte Kriminalfälle ging, die von der britischen Behörde bearbeitet worden sind. In allen Teilen führt Max Eckard als Erzähler durch das Geschehen.

Mehrere Produktionen haben aber auch das Thema Krieg und Nachkriegszeit zum Thema. Darunter auch das heitere englische Stück Als er wieder nach Hause kam von Alan Alexander Milne, welches in einer deutschen Bearbeitung von Lucy Millowitsch gesendet wurde.

Vor allem in den ersten Jahren war er auch immer mal wieder selbst als Sprecher zu hören.

Hörspiele

Als Regisseur

Als Sprecher

  • 1949: Der verkaufte Großvater (Ein Ostpreuße) – Regie: Wilhelm Semmelroth
  • 1949: Faust II (Famulus) – Regie: Ludwig Berger
  • 1952: Eheliches Spiel (Sprecher) (auch Regie)
  • 1952: They never come back (Joe Jacobs) von Kurt Brumme – Regie: Hermann Pfeiffer
  • 1953: Gipfelstürmer mit dem Regenschirm – Regie: Wilhelm Semmelroth
  • 1953: Reporter Rex Rendal; 1. Folge: Sieben blieben übrig – Regie: Kurt Meister
  • 1953: Reporter Rex Rendal; 2. Folge: Noch sechzig Sekunden Zeit – Regie: Kurt Meister
  • 1953: Reporter Rex Rendal; 3. Folge: Kurswagen nach Salzburg – Regie: Kurt Meister
  • 1954: Reporter Rex Rendal; 9. Folge: Lepke kapituliert (Fremder) – Regie: Kurt Meister

Literatur

  • WDR-Archiv / Biografien (Stand: 14. März 2011)
  • Die Internet-Datenbank des ARD-Hörspielarchivs, abgerufen am 25. März 2011 (Alle Angaben zu den Hörspielen)
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