Egelpfuhl bei Oberwetz
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Naturschutzgebiet Egelpfuhl bei Oberwetz | ||
Lage | Nördlich von Oberwetz in der Gemeinde Schöffengrund im südlichen Lahn-Dill-Kreis in Hessen. | |
Fläche | 10,75 ha | |
Kennung | 1532024 | |
WDPA-ID | 162847 | |
Geographische Lage | 50° 29′ N, 8° 31′ O | |
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Meereshöhe | von 283 m bis 298 m | |
Einrichtungsdatum | 19. September 1990 | |
Verwaltung | Regierungspräsidium Gießen, Obere Naturschutzbehörde | |
Rechtsgrundlage | Verordnung für das Land Hessen |
Das Naturschutzgebiet Egelpfuhl bei Oberwetz liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Schöffengrund im Lahn-Dill-Kreis in Hessen. Das 10,75 ha große Gebiet wurde am 19. September 1990 unter der Kennung 1532024 unter Naturschutz gestellt.
Lage
Der „Egelpfuhl bei Oberwetz“ befindet sich in einem Tal am durchfließenden Dreisbach welcher in westlicher Fließrichtung nach ungefähr 600 m Entfernung in den Wetzbach mündet. An der Ostseite wird das Naturschutzgebiet von der Landesstraße L 3054 begrenzt und es liegt eingebettet zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen circa 300 m nördlich von Oberwetz entfernt. Das Naturschutzgebiet „Egelpfuhl bei Oberwetz“ ist Bestandteil des europäischen Vogelschutzgebietes „Feldflur bei Hüttenberg und Schöffengrund“ (5417-402).
Bedeutung
Im Gebiet bestehen zum größten Teil Feuchtwiesen mit frischen bis feuchten und staunassen Böden auf denen verschiedene Seggenarten und Röhrichte wachsen. Sie wechseln sich mit Hochstaudenfluren und am naturnahen Bachlauf des Dreisbaches mit Weiden- und Erlengebüschen ab.
- Blick von Osten in das Gebiet
- Wiesenflächen im Mai 2018
- Sonnenaufgang im Juli 2013
Flora und Fauna
Auf den kleinen mosaikartig vernetzten Wiesenarealen finden viele Wiesenvogelarten die auf diese Feuchtwiesen als Lebensraum angewiesen sind Nahrung. Aus den nahen Wäldern können Vogelarten wie die in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als stark gefährdet eingestufte Turteltaube (Streptopelia turtur) und in den Sommermonaten der stark gefährdete Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous) beobachtet werden.
Flora
Im Naturschutzgebiet wurden folgende seltene Pflanzenarten nachgewiesen:
Der Kleine Mäuseschwanz (Myosurus minimus), der Fieberklee (Menyanthes trifoliata), der Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa pratensis), das Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre), das Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium), das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) und die Schwarzschopf-Segge (Carex appropinquata).
- Schwarzschopf-Segge (Beispielfoto)
- Kleiner Mäuseschwanz (Beispielfoto)
- Breitblättriges Knabenkraut (Beispielfoto)
Fauna
Die folgenden seltenen Tierarten wurden für das Naturschutzgebiet aufgezeichnet:
Der Wiesenpieper (Anthus pratensis), die Bekassine (Gallinago gallinago), der Kiebitz (Vanellus vanellus), der Neuntöter (Lanius collurio), das Rebhuhn (Perdix perdix), der Rotmilan (Milvus milvus), die Schafstelze (Motacilla flava), der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous), die Turteltaube (Streptopelia turtur), das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und der Feingestreifte Laufkäfer (Carabus monilis).
- Feingestreifter Laufkäfer (Beispielfoto)
- Schafstelze (Beispielfoto)
- Neuntöter (Beispielfoto)
Pflegemaßnahmen
Für den Erhalt der Feuchtwiesen wurde eine ein- bis zweischürige Mahd festgelegt und im Kernbereich des Naturschutzgebietes wurde eine einschürige Mahd und anschließende Beweidung mit Rindern vereinbart.
Siehe auch
Weblinks
- Egelpfuhl bei Oberwetz in der World Database on Protected Areas (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Regierungspräsidium Gießen: Verordnung über das Naturschutzgebiet Egelpfuhl bei Oberwetz. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen (PDF). Regierungspräsidium Gießen, 19. September 1990 .
- ↑ Regierungspräsidium Gießen: Karte NSG Egelpfuhl bei Oberwetz. In: Topographische Karte (PDF). Regierungspräsidium Gießen .
- 1 2 3 4 5 Regierungspräsidium Gießen: NSG Egelpfuhl bei Oberwetz. Regierungspräsidium Gießen .
- ↑ Christoph Grüneberg, Hans-Günther Bauer, Heiko Haupt, Ommo Hüppop, Torsten Ryslavy, Peter Südbeck: Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 5 Fassung. In: Deutscher Rat für Vogelschutz (Hrsg.): Berichte zum Vogelschutz. Band 52, 30. November 2015.