Die Siedlung Eigene Scholle ist eine als Gartenstadt konzipierte Siedlung in Wittenberge, Brandenburg.
Geschichte
Die Siedlung wurde 1913 bis 1914 nach Plänen von Walter Gropius und Adolf Meyer durch die „Landgesellschaft Eigene Scholle“ für Arbeiter der anliegenden Singer-Nähmaschinen-Werke und der Eisenbahn erbaut. Es war ein frühes Werk von Gropius (1883–1969). Beim Bau kam es zur Kostenexplosion, so dass der Siedlerverband das Grundstück verlor.
Anlage
Der im Süden verlaufende Lindenweg ist als Allee mit ebendiesen Bäumen bepflanzt. An deren östlichen Ende bilden zwei gegenüberliegende Häuser ein „Tor“. Ansonsten stehen entlang der Straße Doppelhäuser mit seitlich angegliederten Ställen. Im Westen befindet sich der Kastanienweg, bestehend aus zwei parallelen Einbahnstraßen als vierreihige Allee, die wie ein kleines Kastanienwäldchen wirkt.
Im Osten begrenzt die Lüneburger Straße das Gebiet. An diesen beiden Straßen sind die Einfamilienhäuser mit angebauten Ställen so angeordnet, dass hofartige Räume entstehen. Im Norden wird das Wäldchen durch ein Doppelhaus abgeschlossen, das von zwei Einzelhäusern flankiert wird.
Die städtebauliche Anlage blieb erhalten, allerdings befindet sich kein Haus mehr im Originalzustand.
Literatur
- Carsten Krohn: Siedlung „Eigene Scholle“. In: Walter Gropius – Bauten und Projekte. Birkhäuser, 2019, doi:10.1515/9783035617375-011.
- Annemarie Jaeggi: Adolf Meyer – Der zweite Mann – Ein Architekt im Schatten von Walter Gropius. Berlin 1994, S. 276–280.
- R. Lückmann: Walter Gropius ./. Leopold Fischer – Ungleiche Rivalen um die Gartenstädte der Moderne. In: N. Uhrig (Hrsg.): Zukunftsfähige Perspektiven in der Landschaftsarchitektur für Gartenstädte. Springer VS, Wiesbaden 2020, S. 88, doi:10.1007/978-3-658-28941-6_4.
Koordinaten: 53° 1′ N, 11° 45′ O